Das ist ja so 80er!

Damals und heute. Schwarz-Weiß und Bunt.

Wer heute in Kreuzberg pastellfarben gestrichene und wärmegedämmte Gründerzeithäuser bewundert, kann sich das gar nicht mehr vorstellen: Die Höfe grau, die Straßen leer, Häuser auf Abriss, Soldaten üben Häuserkampf. Die alte Stadt galt als unwürdig und sollte abgerissen werden. Sobald die letzten Mieter:innen gegangen waren, wurden Dächer und Fenster zerstört, um das Haus der Witterung auszusetzen und es damit endgültig abrissreif zu machen. Und doch war mitten in der Verwahrlosung Platz für ein pralles Leben voller Ausprobieren und Radikalität. Wir sammeln mit Freude Berichte, Bilder und Filme in unseren Archiven und der unseres Kiezes, um einen Eindruck von damals in die heutige Zeit zu retten. Bei unseren eigenen Bildern könnt Ihr sogar die bunte Metamorphose verfolgen und staunen, wie aus ein paar Chemieschuppen und Schrott das bunte gallische Dorf heute entstanden ist: in unserer kleinen Vorher-Nachher Gallerie zeigen wir Euch, wie es und wir gewachsen sind!

Macht euch selber ein Bild.

Früher war alles Schwarz-Weiß:

Aus der Ecke geholt – ein drastisches Erinnerungsstück

Großputz im Kinosaal! Adieu ihr Spinnweben, raus mit angesammeltem Zeug, das keine:r mehr braucht. Alles? Was ist das denn? Weshalb steht hier in der Ecke so ein Ding? Eine offensichtlich über den Flaschen zusammengeschmolzene Getränkekiste? Eingepackt in eine Vitrine? Also doch nicht wegwerfen, ist das irgendwie wichtig? Nein, nicht wegwerfen! Auch wenn sich keine und…

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2010 | Veranstaltung zum Fabrikgeburtstag: Behutsame Stadterneuerung – gestern, heute und auch morgen? Offenes Sofagespräch mit Zeitzeug:innen und Bildern aus den 80er Jahren

Hier einige Impressionen aus dem Vortrag von Kostas Kouvelis. Die 80er lassen grüßen. Stadtentwicklung hat niemanden kalt gelassen und es war aufregend, dass so viel und so differenziert darüber in der Öffentlichkeit gesprochen wurde. Und wie mensch sieht, es war mehr als genug zu tun.

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Bleischleuder „Sonnenschein“ besetzt

Sonnenschein, eine Firma im Bezirk Tempelhof. Die Recherche im Internet ergibt zwei spannende Quellen. Wikipedia erzählt die Entstehungsgeschichte der Firma Sonnenschein, das ist auch Industriegeschichte Berlins: „Die Gründung erfolgt durch Theodor Sonnenschein, einen Schüler Max Plancks, im Jahre 1910 in Berlin. Akkumulatoren hatte Sonnenschein schon während seines Studiums hergestellt.“ „Im Jahr 1918 tritt Clemens Jonen,…

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1981 | Besetzung Heilehaus

Wir gratulieren dem Heilehaus zum 41. Geburtstag! ´Zu diesem Anlass zeigen wir den Weg zum Film Carlos – Der Heilehausfilm„Barfussmedizin im Dschungel der Großstadt“ http://rbo-berlin.de/ Der Film ist 1984 entstanden, finanziert durch „Initiativen vor Ort-Stadtteilgruppen aus Kreuzberg stellen sich vor“, ein Projekt im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 1984, gefördert durch den Senat für Bau- und…

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Damals und heute | Kiezdrache gegen Verdrängung – Futura gegen AKW

Rund 1000 Menschen demonstrierten am 17. November 2018 mit einem leuchtenden Kiezdrachen gegen Verdrängung durch den Kreuzberger Kiez. Der Laternenumzug startete am Heinrichplatz und zog vorbei an widerständigen Hausgemeinschaften und Projekten, die durch teure Mieten und von Kündigung bedroht sind. „Der solidarische Kiezdrache strahlt in vielen Farben, spricht alle Sprachen, hat ein großes Herz und…

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1987 | Räume für Kinder

Kindertagesstätten in der Stadterneuerung durch Umnutzung und Neubau- 26 Projekte in der Luisenstadt und im Strategiengebiet Kreuzberg SO 36 Ein Beitrag von Anette Schill über die Elterninitiativ-Kindertagesstätte Kinder- und Jugendbereich „Yapma“ Regenbogenfabrik Lausitzer Straße 22 Auszug: Offene Kinder- und Jugendarbeit Als vor nunmehr fast sechs Jahren das Gelände der Regenbogenfabrik besetzt wurde, trafen die Instandbesetzer…

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Reichenberger Schätze

Quer zur Lausitzer Straße, wo unsere geliebte Fabrik liegt, verläuft die Reichenberger Straße. Mehr als 2 Kilometer lang und voll verschiedener Gewerbe, diese Straße kann man als klassische Berliner Straße bezeichnen. Doch es gab eine Zeit, in der die Straße ein bisschen zu sehr vernachlässigt wurde. Von der Stadt gab es keine Initiative, um diesen…

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1984 | Spekulantenschicksal: Vogel frei Braun sitzt

1976 schien für die Wohnbau-Design die Welt noch in Ordnung: Innerhalb kürzester Zeit wurde diese Gesellschaft zum größten privaten Hauseigentümer in Kreuzberg. Die Steuermillionen für Abriss und Modernisierung flossen unaufhörlich. Heute, gerade acht Jahre später, steht diese in Kreuzberg unrühmlich bekannt gewordene Gesellschaft vor einem Scherbenhaufen: Von den drei Gründungsgesellschaftern ist nur noch einer übrig:…

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Fundsache | ein taz-Artikel über das soziokulturelle Zentrum Regenbogenfabrik

An Wochenenden stehen öfter mal Pärchen in schicken Mänteln vor der Lausitzer Straße 22 und denken: Hier sind wir irgendwie falsch. Eigentlich wollten sie ins „RegenbogenKino“; in der Zeitung haben sie gelesen, es käme ein Film von Wim Wenders, aber hier ist Baustelle und alles dunkel. Wahrscheinlich finden sie im Hinterhof nach einem Weilchen den…

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1985 | ein Brief an die Gesellschaft der Eigentümer

23. November 1985, mehr als ein Jahr nach der Legalisierung von Regenbogenfabrik und Wohnhaus. Aber die Zukunft des Hinterhauses scheint ungewisser denn je. In nervtötender Wiederholung wird abwechselnd Fabrik gegen Haus ausgespielt oder manchmal auch umgekehrt. Wieder war es also notwendig geworden, die Beteiligten an den Verhandlungstisch zu bringen. Zweimal gehörte zu diesen Bemühungen auch,…

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Eine Mauer reicht

Äh? Kenner:innen werden aufmerken. Was soll denn dieses Flugblatt im November, das war doch Mai. Stimmt. Doch am 11.11.1980 wurde der Zwischenbericht Oranienplatz der IBA veröffentlicht. Was werden sie damit tun? Ist er überschrieben. Und es geht um die Beschreibung des Planungsprozesses mit den Anwohner:innen. Bevor alles in die gefeierte Einbeziehung der Anwohner:innen mündete, brauchte…

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Einberufung der „Kottigruppe“

So sah also das erste Fundraising der Regenbogenfabrik aus. Tja, 316.000 DM, mit Kaufnebenkosten etwa 330.000 DM, das kam uns damals vor wie viel Geld. Was wäre uns erspart geblieben, wenn wir damals den Kauf wirklich durchgeführt hätten? Was wäre stattdessen schräg gelaufen? Wer weiß. Auf jeden Fall wurden die Pläne zurückgestellt, da der Senat…

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Wie war es damals? – Wie ist es heute?

Dienstag, 26.10.2021, 19 Uhr RegenbogenKino in der Lausitzer Str. 22, 10999 Berlin-KreuzbergBegleitprogramm zur Interventions-Ausstellung im FHXB Museum „Dann machen wir’s halt selbst – 40 Jahre selbstorganisierte Räume in Berlin“ Heilehaus, Kinderbauernhof am Mauerplatz, Regenbogenfabrik und Schokofabrik.Eine Gesprächsrunde mit Frauen, die in den Projekten – teilweise von Anfang an – aktiv sind:Barbara (Heilehaus), Heike (Kinderbauernhof), Christine (Regenbogenfabrik),…

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Hostel-Neubau Eröffnung – oder wie aus dem vergessenen kurzen Ende des Ls ein Ort der Entspannung wurde

Betrachtet man die Fabrik mit ihren Gebäuden von oben, wird deutlich, dass ihre Gebäude heute ein langes großes L formen. Der lange L-Schenkel war immer das zu Hause für die großen Projekte: Kino, Werkstätten Kitas… – alles woran die NutzerInnen immer dachten, wenn es um das Projekt Kinder-, Kultur- und Nachbarschaftszentrum ging. Das kurze Stück…

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Deutschland sucht den Fahrradführerschein

Na gut, vermutlich nicht ganz Deutschland. Ganz ehrlich wohl eher verschwindend wenige bis gar keine:r. Als wir allerdings die Nachricht über die Neueröffnung der Jugendverkehrsschule nach der Renovierung im Görli bekamen, lag das alte Problem für mich wieder auf dem Tisch. Bei den ganzen Fahrraddebatten um Rowdy-Radler vs. Sonntagsfahrer, Pop-Up Radwege und Verkehrswende, war es…

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Die Seele Kreuzbergs lebt im Skurrilen: das Baumhaus

Der Berliner Bezirk Kreuzberg, wo unsere liebe Regenbogenfabrik liegt, hat seit Jahrzehnten Internationalen Ruhm als Heimat der Künstler und der alternativen Lebensweisen. Die Offenheit und die Originalität sind aber leider was auch die Investoren wie Ratten anzieht, und was paradoxal die authentischen Seiten des Bezirks auch langsam durch das hässliche G-Wort zerstört. Aber Kreuzberg hatte…

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Rosalux History Podcast: Geschichte der Hausbesetzer:innenbewegung

Vor 40 Jahren, im Herbst 1981, erreichten die Westberliner Hausbesetzungen ihren Höhepunkt. In der elften Folge von «Rosalux History» dreht sich alles um die Geschichte der Hausbesetzer:innenbewegung in Berlin, Deutschland und Westeuropa. Anika Taschke und Albert Scharenberg sprechen mit dem Wohnexperten Dr. Andrej Holm über die internationale Dimension der Bewegung, mit dem Hausbesetzer Alfons Kujat…

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Initiativen vor Ort

„Stadterneuerung und Revitalisierung im Kreuzberger Südosten sind kein baulicher Vorgang allein.“ So geschrieben im Vorwort der Broschüre „Initiativen vor Ort“, in der sich Kreuzberger Stadtteilgruppen vorstellten. „Eine soziale Bewegung aus Initiativen und Selbsthilfegruppen beeinflusste die Entwicklung von SO 36 in den letzten Jahren entscheidend. Die Internationale Bauausstellung `84 mit dem Hauptthema namens „Behutsame Stadterneuern“ hätte…

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Tag des guten Nachbarn

Ihr erratet es schon, das ist doch mal wieder etwas aus der mehr oder weniger skurrilen Jahrestagskollektion. In unserer Chronik war zusammenfassend weniger Gutnachbarliches zu lesen: „1982 | Vogel/Braun droht mit der Räumung der Lausitzer 22a/23 zum 1.10.82.Eine kurzfristig einberufene Gesprächsrunde kann dies verhindern. Es wird eine Übereinkunft unterzeichnet, in der den Besetzern Verträge und…

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1981 | Brandanschlag auf die Regenbogenfabrik

Am 19. September hatte es in der Fabrik noch eine spannende Veranstaltung gegeben: Gewerkschafter aus Westberlin und Westdeutschland trafen sich zu diesen Themen: Betriebsarbeit – Arbeit im Kollektiv, Probleme der Arbeit ob überhaupt und wenn ja wie, Probleme der Gewerkschaftsarbeit (z B Neue Heimat), Anti-AKW Arbeit in den Gewerkschaften. Angezettelt hatten es Leute aus der…

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IBA vor Ort

1984 IBA vor Ort war eine Ausstellungsreihe in Kreuzberg, in der die Bauausstellung ihre Zwischenergebnisse veröffentlichte. So auch vom 15.9. bis zum 25.11.1984 in der Regenbogenfabrik unter der Überschrift „Behutsame Stadterneuerung in SO 36 Ergebnisse, Erfahrungen, Initiativen, Projekte südlich des Görlitzer Bahnhofs“. Das stadtplanerische Konzept der Behutsamen Stadterneuerung ging auf die Initiative des Architekten Hardt-Waltherr…

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Küchenbodensanierung

Der Vergleich ist krass! Damals 1981 das Loch im Boden, das Wissen um den Holzschwamm im Haus. Trotzdem weitermachen und begleitet von Fachleuten retten, was zu retten ist. Die ersten Küchen hatten dann eher dieses Flair: Beharrlich wurde aber weiter an der Wohnqualität gearbeitet. zum Weiterstöbern, oder: Was hat die Forschung zusammengetragen: https://zeithistorische-forschungen.de/1-2017/5449 Und diese…

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Franziska Eichstädt-Bohlig

Franziska Eichstädt war in den 80er Jahren für SO 36 eine sehr wichtige Person. Als Architektin wurde sie Geschäftsführerin des Alternativen Sanierungsträgers STATTBAU, dem 1983 zwölf besetzte Häuser rund um den Heinrichplatz übertragen wurden. Zusammen mit den Bewohner*innen wurden die Häuser erneuert und seither sind sie in Selbstverwaltung, verfasst in der Genossenschaft Luisenstadt e.G. 1989…

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„Da erhält die Frau einen kleinen Brillantring …“

21.8.1989 taz – Ewa Schweitzer Die lange Geschichte vom Aufstieg und Fall der Wohnbau-Design / 130 Millionen Mark Sanierungsgelder und die Kontaktpflege beim Bausenator / Ehemals besetzte Regenbogenfabrik noch immer im Besitz der Firmengruppe „Ohne uns wäre das anders gekommen“, sagt Ulli Lautenschläger, ehemaliger Besetzer der Regenbogenfabrik. Die liegt in der Lausitzer Straße in SO…

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Stadterneuerung per Hausbesetzung

Ein Beitrag von Thilo Schmidt in Deutschlandfunk Kultur | gesendet am 29.05.2019 Drei unterschiedlich gefärbte Erinnerungen an die 80er Jahre. Einfach mal wirken lassen und die Bilder im Kopf in Bewegung bringen. Zu Wort kommen der damalige Bürgermeister Eberhard Diepgen, Franziska Eichstädt-Bohlig, Stadtplanerin und Architektin und Uwe, ein Besetzer der Schrippenkirche, die leider nicht vor…

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Damals und Heute

1998 konnte die Fahrradwerkstatt in die frisch renovierten Räume umziehen. Endlich mehr Platz für das umfangreiche Ersatzteillager, das alle Besucher*innen regelmäßig beeindruckt. Dabei sehen sie in der Regel nur das Lager für die Kleinteile, im Keller gibt es noch Rahmen aller Art, die darauf warten, bestückt mit neuen Laufrädern und was es noch so braucht,…

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Straßenfeste

Michael Hughes hat uns bereits 2005 zum Tag des Offenen Denkmals ein Set wichtiger Bilder aus den 80er Jahren zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns an dieser Stelle, dass wir diese hier wieder präsentieren können. Heute beginnen wir mit Impressionen von Kreuzberger Straßenfesten. Das ist eine Auswahl von Festen in der Wrangelstraße und am Oranienplatz…

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1984 | wackeliger Weg zur Legalisierung

Unsere Unterstützer*innen und wir, wir haben uns echt Sorgen gemacht. Gefeiert haben wir trotzdem oder gerade deswegen. Auf jeden Fall wurde später – nicht zum ersten und nicht zum letzten Mal – das Ende des Regenbogens befürchtet: Die Verhandlungen hören nicht auf, die Frequenz der Treffen erhöht sich. Irgendwann scheint es nicht weiterzugehen: 1.8.1984 |…

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Das Abschreibungs-Dschungelbuch

Geschäfte mit dem Wohnungsbau von Micha Ulsen und Susanne Claassen DAS ist doch mal eine schöne Entdeckung! Das nützliche Aufklärungsbuch in Comicform aus dem Jahr 1982, längst inzwischen vergriffen, kann im Internet wiederentdeckt werden! https://www.anstageslicht.de/themen/wohnen/das-abschreibungs-dschungelbuch/ Das Buch wollte damals eine Diskussion lostreten. Was auch gelang. Änderungen an diesem paradoxen Finanzierungssystem gab es aber nur teilweise…

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KuKuCK | Kunst und Kulturzentrum Kreuzberg

Wieder eine Aufforderung zur sanierungspolitischen Propaganda der Tat! 1912 war das Haus in der Anhalter Straße als Gewerbe- und Bürokomplex erbaut worden. Der „KuKuCK“ wurde schnell ein alternatives Kulturzentrum, das mit der Devise „Leben und Arbeiten als Einheit“ antrat, zehn freie Theatergruppen und Musiker beherbergte, ein kommunales Kino, eine Bibliothek, ein Café, eine Galerie, ein…

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Wer bekommt schon eine Demo zum Geburtstag geschenkt!

Sehr gern zitieren wir wieder den Südost Express, in diesem Fall von September September 85: Unter dem Titel „Jahrmarkt der Sehenswürdigkeiten“ wird verlautet: „Draußen ging es derweil mit Donner und Kapelle um den Erhalt der Regenbogenfabrik, mit deren Abriss Franke droht, um die Regenbogler zum Verlassen ihres angrenzenden Wohnhauses zu erpressen. Dass Franke auf den…

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Schiff heiß, Schiff kalt

Juni 1985 Um etwas Geld für die Sanierung der Regenbogenfabrik zu verdienen – das eigentlich immer gebraucht wurde, denn die Fabrik war zu diesem Zeitpunkt in einem desolaten Zustand – trug man uns an, bei einer Kunstaktion der NGBK mit einem Würstchenstand etwas Geld zu verdienen. Freiwillige vor – und es fanden sich vor allem…

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Damals und Heute

Hier geht der Blick aus dem Hof hinüber zur Durchfahrt im Vorderhaus. Der Zeitsprung ist groß – 38 Jahre sind vergangen. Was ist gleichgeblieben? Es stehen Fahrräder vor dem Haus. Bunter ist es bestimmt geworden, viel zu Reparieren gab es damals und heute wieder. Verräterisch ist der Streifen mit dem Kleinpflaster im neuen Bild, darunter…

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Das Telefon in der Bülow 52

Praxis Bülowbogen ist der Titel einer Vorabendserie des Ersten Deutschen Fernsehens, die von 1987 bis 1996 von der ARD produziert und gesendet wurde. Im Mittelpunkt der Serie steht die Praxis des Arztes Dr. Peter Brockmann (dargestellt von Günter Pfitzmann). Die Praxis befindet sich in der Zietenstraße 22, nahe dem Bülowbogen, einer Kurve der Bülowstraße bzw.…

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RegenbogenKino: vom Anfang

Hoch spannt sich ein Regenbogen bis in die Wolken – letztlich verflüchtigt er sich doch, wie andere Fata Morganen auch. Darum vielleicht empfiehlt die bekannte Volksweisheit auf dem Boden zu bleiben, und spricht vom Schatz ‚am Fuße‘ des Regenbogens. Und hier unten versucht das Kino, das sich Regenbogen nennt, seine Schätze auch zu finden: keine…

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Das Kubat-Dreieck

oder auch das Q-Bat-Freieck genannt 1988 | Das Lenné-Dreieck wird besetzt, eine Fläche auf der Westseite der Mauer, aber Staatsgebiet der DDR. West-Berlin will dort eine Verbindungsstrasse errichten, ein Gebietsaustausch mit der DDR ist geplant. Der Platz wird von den Besetzer*innen in Kubat-Dreieck umbenannt und eine Zeltstadt errichtet. Als die Westberliner Polizei am 1.7.1988 das…

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Als wir, die Hausgemeinschaft „Hinterm Regenbogen“,

im November 2020 auf die Unterschriften unter den Kaufvertrag anstoßen konnten … … da blickten wir auf drei intensive Jahre zurück. Eine Zeit voller Forscher*innendrang (Welche neue Eigentumsform wollen wir? Wie lässt sich das alles finanzieren? Wie machen andere das?) und banger Fragen trotz großem Optimismus – und auf die Erfahrung von viel Solidarität. Ein…

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Anti-Berliner Schutzwall

1987 | Zitat aus der taz: Am 17. Juni, 18.00 Uhr an der Kottbusser Brücke in Berlin– Kreuzberg: In Windeseile laden Bauarbeiter neun riesige Mauerteile von der Ladefläche eines Lkw und bauen sie auf der Fahrbahn auf. Kreuzberg ist abgeriegelt; nur für den an– und abfahrenden Verkehr bleiben zwei kleine Schlupflöcher. Ein Schild erläutert die…

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40 Jahre Heilehaus

Im Februar 1981 wurden der Seitenflügel, das Gartenhaus und eine Ladenwohnung in der Waldemarstrasse 36 besetzt.Das besetzte Haus wurde HeileHaus genannt. Die Besetzer*innen kamen aus dem Umfeld von Selbsthilfe- und Lerngruppen, die sich schon länger mit einer naturheilkundlichen Behandlung von Krankheiten beschäftigten. Aus einer kritischen Haltung gegenüber der Schulmedizin mitsamt der Tablettenschwemme der Pharmaindustrie und…

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Lappenkrieg

Am 11. Juni 1982 wurde der damalige US-amerikanische Präsident Reagan in Berlin erwartet. Damals ging es um die Stationierung von NATO-Mittelstreckenraketen. Es gab Demos in Bonn und Berlin. Am Nollendorfplatz kam es zu einer der schwersten Straßenschlachten, die West-Berlin bis dahin erlebt hatte. Sowohl in Europa als auch in den USA hatte der Widerstand gegen…

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Eine Liebeserklärung

1984 zog ich ins besetzte Haus in der Regenbogenfabrik – zum Entsetzen meines Vaters. Geblieben bin ich ungefähr drei Jahre. Dann habe ich mich verliebt in einen Ex-Besetzer und bin Hals über Kopf zu ihm in die schicke Fabriketage. Von da aus kurz vor dem Mauerfall nach „Wessiland“. Ich erinnere mich noch gut: Ich war so…

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Menschen, Häuser

Dokumentation – „Menschen, Häuser“ Berlin Kreuzberg in den 80er JahrenBerlin, stadtentwicklung, UrbanismDokumentation – „Menschen, Häuser“ Berlin Kreuzberg in den 80er JahrenBy urbanshit · On 18. April 2014„Menschen, Häuser“ ist eine Dokumentation, die den Berliner Stadtteil Kreuzberg in den frühen 80er Jahren zeigt. Es ist nicht nur spannend zu sehen, wie sich der Stadtteil und die…

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Damals und Heute

Zwanzig Jahre sind es ziemlich genau, die zwischen den beiden Bildern liegen. Im Februar 2001 hat jemand auf den Auslöser gedrückt. Jetzt, im April 2021, hat Şerife ein Weilchen suchen müssen, um genau den Platz zu finden, von dem aus 2001 die Aufnahme gemacht worden war. Und was da alles zu bedenken ist: Stehe ich…

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Freunde des Regenbogens

Hochkarätig ist’s, was sich als Initiativkreis zur Unterstützung des Projektes Regenbogenfabrik zusammentat: Jugendstadtrat König, Schulkollege Waldi Schulze, Vereinsboss Hans Schapdick, Klaus Duntze („Strategien“-Pfarrer), Kreuzbergs oberster Evangele Gustl Roth, die Ölberg-Gemeinde und das Diakonische Werk. Mit dem Bausenator und mit Spekulant Vogel soll ein Wörtchen geredet werden, denn seit einem halben Jahr hat sich nichts Positives…

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1. Mai 1987

In den deutschen Single-Charts stand am 1. Mai 1987 der Song „You’re the Voice” des australischen Sängers John Farnham an der Spitze auf Nummer 1, in dem er u.a. singt: We have the chance to turn the pages overWe can write what we want to writeWe gotta make ends meet, before we get much older…You’re…

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Werner Orlowsky

Heute, am 8. April, wäre mein Vater Werner Orlowsky 93 Jahre alt geworden. Das hat er leider nicht geschafft. Er ist am 16. Februar 2016 nach langer Krankheit in der Datsche seiner 2. Gattin verstorben. Ich befand mich zu dieser Zeit im Urlaub auf Gomera und hatte dort Zeit, mir über Trauerfeier und Beerdigung Gedanken…

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Blockversammlung in der Ölberg-Gemeinde

(Fast) „Genau ein Jahr nach ihrer Besetzung wurde das Schicksal der Regenbogenfabrik in der Lausitzer Straße besiegelt. [Wow, „Schicksal“ was für Worte!] Am 4. März fand in der Ölberg-Gemeinde eine Bürgerversammlung statt, um den Anwohner:innen der Lausitzer/Ecke Reichenberger Straße das Konzept der Regenbogenfabrik zu erläutern. Ein Jahr lang renovierten die Besetzer:innen des Hinterhauses Lausitzer Straße…

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Von der Feuerwache zur Regenbogenfabrik

Die Regenbogenfabrik wurde am 14. März 1981 besetzt. In das Geburtstagsjahr starteten wir mit einem Vortrag zur Vorgeschichte. Am Sonntag, den 14. März haben wir das live gesendet aus dem RegenbogenCafé. Andy zeigte im Vortrag den langen Weg/Kampf um ein Kulturzentrum im Kiez und erklärte dabei unter anderem, welcher geschichtliche Zusammenhang zwischen der UFA-Fabrik, dem…

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Bericht von der Besetzung der Regenbogenfabrik

Der Südost Express berichtete in seiner Ausgabe vom April 1981: Instandbesetzung in der Lausitzer Straße In einer Blitzaktion besetzten eine Gruppe Gewerkschafter, eine Gruppe alleinstehender Frauen mit Kindern sowie einige Mitarbeiter und Freunde der Bürgerinitiative SO die leeren Wohnungen in der Lausitzer Straße 22a und 23 und die Fabrikgebäude in der Lausitzer 22. Unterstützt wurden…

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Der Bau des Hostels

Durch den Umzug der Musiker in die neu fertiggestellten ( vom Kultursenat geförderten) Musikübungsräume im Keller waren hinten in der Ecke des L-Stücks der Regenbogenfabrik freie Räumlichkeiten entstanden. Das heißt: sie waren nicht wirklich „frei“, denn unser eifriger Hausmeister Flocki hatte schon immer zum Wohle der Fabrik alle möglichen Sachen gesammelt, die frau/man irgendwann einmal…

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Pedale und Randale

1982 | Aktion „Pedale und Randale“ Die Fahrradlager des Berliner Senates für Krisenzeiten wurden geräumt. Originalverpackt konnten sie von Großabnehmern bestellt und weiterverkauft werden. Der Verein SO 36 hatte 1250 Räder gekauft. In einer Riesenaktion mit Festcharakter wurden diese in der Regenbogenfabrik unter Anleitung zusammengebaut und an EinzelabnehmerInnen weitergegeben. Nicht nur Einzelpersonen kamen, sondern auch…

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