Sonnenschein, eine Firma im Bezirk Tempelhof.
Die Recherche im Internet ergibt zwei spannende Quellen. Wikipedia erzählt die Entstehungsgeschichte der Firma Sonnenschein, das ist auch Industriegeschichte Berlins: „Die Gründung erfolgt durch Theodor Sonnenschein, einen Schüler Max Plancks, im Jahre 1910 in Berlin. Akkumulatoren hatte Sonnenschein schon während seines Studiums hergestellt.“
„Im Jahr 1918 tritt Clemens Jonen, der Schwager von Sonnenschein, in die Firma ein und übernimmt die Accumulatorenfabrik Sonnenschein 1926 gänzlich. Im Jahr 1957 verstirbt Clemens Jonen und die nächste Generation übernimmt die Firma in Gestalt von Marie-Luise Schwarz-Schilling (geb. Jonen) und ihrem Ehemann Christian Schwarz-Schilling.“
Was der Artikel nicht wiedergibt:
In den 80er Jahren ist Christian Schwarz-Schilling Postminister in Bonn. Dazu ist viel auch zu lesen bei Klaus Pokatzky in der Zeit:
https://www.zeit.de/1985/08/blei-in-der-luft
„Bis 1936 produziert man in Alt-Moabit 104, dann wird es zu eng und es folgt 1936 der Umzug in die Huttenstraße 63–64. Nachdem der Bedarf nach Akkumulatoren immer noch steigt, erfolgt 1938 der Umzug in ein neues Werk in der Fritz-Werner-Straße 68 in Berlin-Mariendorf, in der Nähe des Daimler-Motoren-Werks. Auf dem dazugehörigen Werksgelände Untertürkheimer Str. 22–26 befand sich ein Lager mit drei Baracken für 40 bis 80 sowjetische Zwangsarbeiter. Das Werk wird 1945 durch Bomben zu 2/3 zerstört.
Nach dem Krieg wird das Werk wieder in Betrieb genommen. Im Jahr 1995 wird es geschlossen, nachdem eine Produktion von KfZ-Starterbatterien in Berlin nicht mehr wirtschaftlich ist.“
„In den 1980er Jahren baute Sonnenschein in Porto Alto, Portugal und Nigeria Auslandsfabrikationsstätten. Beide Fabriken wurden später verkauft.“
Doch das ist eine andere Geschichte. Der heutige Beitrag würdigt eine Aktion gegen die Firma Sonnenschein im Jahre 1985.


Fotos: Michael Hughes