Begonnen hatte alles mit einem achtseitigen Faltblatt – der Nullnummer im Dezember 1977. Herausgeber war die inzwischen legendäre Bürgerinitiative SO36. Zusammengetan hatten sich Student*innen, Fotograf*innen, Texter*innen und Aktivist:innen gegen eine als unmenschlich empfundene Wohnungsbaupolitik.
Gegen Kahlschlagsanierung und für die Besetzerszene, dabei niemals einseitig, doch immer engagiert. Ihr werdet sehen, dass wir uns in diesem Blog des öfteren an unserem alten Wegbegleiter orientieren werden.
Verabschiedet hat sich die Redaktion nach 13 Jahren. „Sie gehen … – wir auch!“ So stand es auf dem Titel der „Allerletzten“ Ausgabe des Südost Express, der Nr.141 vom Juli 1990. Da war einem wehmütig, doch tatsächlich kam das zum richtigen Moment, das kleine politische und kulturelle Biotop im Schutz der Mauer war Geschichte geworden.
Eine kleine, feine Zeitung aus Kreuzberg, die wir bei Gelegenheit gerne noch genauer vorstellen wollen, verabschiedete 2002 den Südost Express auf diese Weise:

https://irights.info/artikel/der-lange-weg-ins-netz/26369
Aus dem Südost Express:
Selters statt Sekt
1985 | wieder mal ein Vertrag nachzulesen im Digitalen Archiv im FHXB Museum, Seite 7
Lesen und in der Zeitung schmöckern1985 | ein Brief an die Gesellschaft der Eigentümer
23. November 1985, mehr als ein Jahr nach der Legalisierung von Regenbogenfabrik und Wohnhaus. Aber die Zukunft des Hinterhauses scheint ungewisser denn je. In nervtötender Wiederholung wird abwechselnd Fabrik gegen Haus ausgespielt oder manchmal auch umgekehrt. Wieder war es also notwendig geworden, die Beteiligten an den Verhandlungstisch zu bringen. Zweimal gehörte zu diesen Bemühungen auch,…
Lesen und in der Zeitung schmöckern1982 | Vogel/Braun stellen Strafanzeige gegen Besetzer:innen
… und kündigen Baubeginn und damit Räumung in der Lausitzer Straße an Eine Gesprächsrunde beim Baustadtrat Orlowsky verhindert diese Räumung und bringt Einigung über das Verfahren zwischen Eigentümern, Besetzern, IBA, Verein SO 36, S.H.I.K. und Senat für Bau- und Wohnungswesen (sog. Vermerk). In der Dezemberausgabe berichtete der Südost Express: „Auf dem Gelände der Regenbogenfabrik wird…
Lesen und in der Zeitung schmöckernDie Idee vom Kiezträger
1982 | Kiezträger SHiK – Selbstverwaltete Häuser in Kreuzberg (Unterm SO36-Logo steckt der Link zur gesamten Zeitung, in der der Artikel erschienen ist.) Untersucht wurde das Vorhaben auch von der IBA. Der Report ist im Archiv des FHXB Museums zu finden:
Lesen und in der Zeitung schmöckernTag des guten Nachbarn
Ihr erratet es schon, das ist doch mal wieder etwas aus der mehr oder weniger skurrilen Jahrestagskollektion. In unserer Chronik war zusammenfassend weniger Gutnachbarliches zu lesen: „1982 | Vogel/Braun droht mit der Räumung der Lausitzer 22a/23 zum 1.10.82.Eine kurzfristig einberufene Gesprächsrunde kann dies verhindern. Es wird eine Übereinkunft unterzeichnet, in der den Besetzern Verträge und…
Lesen und in der Zeitung schmöckernSondernummer des Südost Express zu Vogel-Braun
Liebe Leser des SÜDOST-Express! Eine Extra-Ausgabe macht insbesondere Freizeit- Aktiven außerordentlich viel Mühe. Und ein bißchen Mühe sollen auch Sie sich machen: beim Lesen und Durchwühlen durch die 24 Seiten. Und beim Weitersagen, Drüber- Reden, Weitergeben.Wir meinen, dass es sich lohnt. Spekulation mit Häusern und mit Mieterschicksalen — vor zwei Jahren in Berlin noch in…
Lesen und in der Zeitung schmöckern1981 | Brandanschlag auf die Regenbogenfabrik
Am 19. September hatte es in der Fabrik noch eine spannende Veranstaltung gegeben: Gewerkschafter aus Westberlin und Westdeutschland trafen sich zu diesen Themen: Betriebsarbeit – Arbeit im Kollektiv, Probleme der Arbeit ob überhaupt und wenn ja wie, Probleme der Gewerkschaftsarbeit (z B Neue Heimat), Anti-AKW Arbeit in den Gewerkschaften. Angezettelt hatten es Leute aus der…
Lesen und in der Zeitung schmöckernDie Sorauer Straße
von Werner von Westhafen Wäre es nach James Hobrecht gegangen, der 1862 den Straßenplan für das neue Stadtviertel im Südosten Berlins zeichnete, hätte es die Sorauer Straße nie gegeben. Hobrecht hatte nicht damit gerechnet, dass die neue Hauptstadt derartige Menschenmassen anzog und deshalb die Grundstücke viel zu großzügig angelegt wurde, mit genügend Platz für lichte…
Lesen und in der Zeitung schmöckernWer bekommt schon eine Demo zum Geburtstag geschenkt!
Sehr gern zitieren wir wieder den Südost Express, in diesem Fall von September September 85: Unter dem Titel „Jahrmarkt der Sehenswürdigkeiten“ wird verlautet: „Draußen ging es derweil mit Donner und Kapelle um den Erhalt der Regenbogenfabrik, mit deren Abriss Franke droht, um die Regenbogler zum Verlassen ihres angrenzenden Wohnhauses zu erpressen. Dass Franke auf den…
Lesen und in der Zeitung schmöckernErstes Kinderfest in der Regenbogenfabrik
„Wann feiern wir das nächste Mal so ein tolles Fest?“ Diese Frage wurde den Instandbesetzern in der Lausitzer Straße 22/22a von unzähligen Kindern gestellt, als das erste Kinderfest am 25. April über die Bühne ging. Es fand auf dem Gelände der Regenbogenfabrik – so haben die Besetzer ihr neues Zuhause getauft – statt. Die IG…
Lesen und in der Zeitung schmöckernBlockversammlung in der Ölberg-Gemeinde
(Fast) „Genau ein Jahr nach ihrer Besetzung wurde das Schicksal der Regenbogenfabrik in der Lausitzer Straße besiegelt. [Wow, „Schicksal“ was für Worte!] Am 4. März fand in der Ölberg-Gemeinde eine Bürgerversammlung statt, um den Anwohner:innen der Lausitzer/Ecke Reichenberger Straße das Konzept der Regenbogenfabrik zu erläutern. Ein Jahr lang renovierten die Besetzer:innen des Hinterhauses Lausitzer Straße…
Lesen und in der Zeitung schmöckernBericht von der Besetzung der Regenbogenfabrik
Der Südost Express berichtete in seiner Ausgabe vom April 1981: Instandbesetzung in der Lausitzer Straße In einer Blitzaktion besetzten eine Gruppe Gewerkschafter, eine Gruppe alleinstehender Frauen mit Kindern sowie einige Mitarbeiter und Freunde der Bürgerinitiative SO die leeren Wohnungen in der Lausitzer Straße 22a und 23 und die Fabrikgebäude in der Lausitzer 22. Unterstützt wurden…
Lesen und in der Zeitung schmöckernPedale und Randale
1982 | Aktion „Pedale und Randale“ Die Fahrradlager des Berliner Senates für Krisenzeiten wurden geräumt. Originalverpackt konnten sie von Großabnehmern bestellt und weiterverkauft werden. Der Verein SO 36 hatte 1250 Räder gekauft. In einer Riesenaktion mit Festcharakter wurden diese in der Regenbogenfabrik unter Anleitung zusammengebaut und an EinzelabnehmerInnen weitergegeben. Nicht nur Einzelpersonen kamen, sondern auch…
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