Blockversammlung in der Ölberg-Gemeinde

(Fast) „Genau ein Jahr nach ihrer Besetzung wurde das Schicksal der Regenbogenfabrik in der Lausitzer Straße besiegelt. [Wow, „Schicksal“ was für Worte!] Am 4. März fand in der Ölberg-Gemeinde eine Bürgerversammlung statt, um den Anwohner:innen der Lausitzer/Ecke Reichenberger Straße das Konzept der Regenbogenfabrik zu erläutern. Ein Jahr lang renovierten die Besetzer:innen des Hinterhauses Lausitzer Straße 23 ihre Wohnungen, bauten die Fabrik um, die später einem Brandanschlag zum Opfer fiel, und fingen noch einmal von vorn an. Jetzt ging es um die Entscheidung im Bezirksamt, die Vorhaben zu unterstützen. Die Anwohner sollten vorher gefragt werden.“

Ich kann mich daran erinnern, dass die Stimmung im Saal nicht eindeutig war. Freundliches Interesse schon, auch war es interessant, um die eigene Meinung gefragt zu werden. Doch Besetzer gut finden, das ging dann manchen doch etwas zu weit. Den Umschwung brachten nach meiner Erinnerung zwei Menschen. Zum einen das Statement einer aufgebrachten Frau über die Entwicklung der Miethöhe für sich und ihre Familie nach Modernisierung. Diese Enttäuschungen brachte sie dazu, gut zu finden, was „die jungen Leute“ da machten. Zum anderen die Solidaritätsadresse eines türkischen Nachbars, der die Besetzer rund heraus als gute Nachbarn begrüßte. So wuchs das Gefühl, hier angekommen zu sein.

Christine