NEUSTART | Ab 04.03.22 läuft wieder RegenbogenKino!

Nach 2 mühseligen und sehr regenbogenKINOarmen Jahren, drehen wir zurück auf Anfang. Es geht endlich wieder los! Und nicht nur bei uns, sondern auch filmisch widmen wir uns dem Thema NEUSTART.

Zum Weltfrauentag am 08. März zeigen wir
*RAFIKI*

Fr., 04.03., Sa., 05.03. und So., 06.03. jeweils um 20 Uhr
Ein Film von Wanuri Kahiu
Kenia 2018, 83 Minuten, Originalfassung in Suhali mit deutschen Untertiteln

Zum Weltfrauentag zeigen wir mit RAFIKI eine Ode an die Liebe. Die junge Kena lässt sich von niemanden vorschreiben wie sie zu leben hat. Sie will ihren eigenen Weg gehen. Sie freundet sich mit Ziki an, trotzdem deren beider Väter politische Gegner sind.

Die Freundschaft im eigenen Viertel zu rechtfertigen ist schon schwer genug. Doch als sie sich dann ineinander verlieben, müssen sie sich entscheiden: Für die vermeintliche Sicherheit oder für ihr gemeinsames Glück.
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=7M_-ucSaFpU

*Berlin Alexanderplatz*
Fr., 11.03., Sa., 12.03. und So., 13.03. jeweils um 20 Uhr
Buch: Burhan Qurbani, Martin Behnke Regie: Burhan Qurbani
Deutschland/Niederlande 2020, 183 Min.

Das Filmdrama orientiert sich frei an dem Roman von Alfred Doblin aus dem Jahr 1929 – die Handlung verlegt ins Berlin der Gegenwart.
Erzählt wird in fünf Kapiteln und einem Epilog die Geschichte eines illegalen afrikanischen Migranten, dargestellt von Welket Bungué, der sich nach der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer bemüht, trotz aller Umstände ein gutes und anständiges Leben zu führen.

*Neubau*
Fr., 18.03., Sa., 19.03. und So., 20.03. jeweils um 20 Uhr
Buch: Tuck Royale – Regie: Johannes M. Schmidt
Deutschland 2020, 81 Minuten, deutsche Originalfassung

Mit Neubau starten wir mit einer neuen Art Heimatfilm.
Markus ist hin- und hergerissen zwischen queerer Berliner Kreativszene und seinen beiden Omas, die er liebevoll in der Uckermark betreut.
Und dann verliebt er sich auch noch genau dort, in der sommerlichen Brandenburger Provinz.
Mit ihrem wunderbaren Debütfilm gewannen Johannes M. Schmidt und Tuck Royale nicht nur zahlreiche Preise, sondern auch unsere Herzen.

*Vater – Otac*
Fr., 25.03., Sa., 26.03. und So., 27.03. jeweils um 20 Uhr
Buch: Sordan Galubovic und Ognjen Svilicić – Regie: Sordan Galubovic
RS, FR, DE, HR, SI, BA 2020, 120 Minuten, Originalfassung in Serbisch mit deutschen Untertiteln

Eine Mutter, scheinbar ausweglos, zündet sich an. Im Film macht sich der Vater der Kinder auf einen Fußmarsch nach Belgrad, um seine Kinder zurückzubekommen, die die korrupte Behörde seiner Stadt in Pflegefamilien untergebracht hat, weil man ihm nicht zutraut, sich um diese kümmern zu können. Wobei am Ende ein ‚“Bild der Hoffnung“, so der Regisseur, bleibt.

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Es gilt 2G Plus mit zusätzlicher FFP2-Maskenpflicht.

Maskenbefreiung am Sitzplatz, wenn das Abstandsgebot eingehalten werden kann.

Beitragsbild: https://www.salzgeber.de

1981 | Besetzung Heilehaus

Wir gratulieren dem Heilehaus zum 41. Geburtstag! ´Zu diesem Anlass zeigen wir den Weg zum Film

Carlos – Der Heilehausfilm
„Barfussmedizin im Dschungel der Großstadt“

http://rbo-berlin.de/

Der Film ist 1984 entstanden, finanziert durch „Initiativen vor Ort-Stadtteilgruppen aus Kreuzberg stellen sich vor“, ein Projekt im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 1984, gefördert durch den Senat für Bau- und Wohnungswesen.

Drehbuch und Musikauswahl: Heilehauscrew und Benno Wenz
Kamera, Regie und Schnitt: Benno Wenz
Originalton und Mischung: Th. Knüppel
Sprecher: H. Eckhardt

Der Film wurde 2021 wiederaufbereitet
Bildbearbeitung: Screenshot Berlin
Tonbearbeitung: Caroline Moos

Wer nochmal zur Geschichte des Heilehauses nachlesen will, wird hier fündig:
https://heilehaus-berlin.de/geschichte/
https://dann-machen-wir-es-selbst.org/materialien#heilehaus

Magia Andina | Ein Filmgruß von Rafael

Al gobernador de un pueblo en los andes se le enferma su hijo durante el invierno.
Das Kind des regierenden Anführers eines Dorfes in den Anden erkrankt im Winter.

Va a pedirle al chaman del pueblo que reze a los dioses por una ayuda.
Er geht zu dem Dorfschamanen, damit er die Götter um Hilfe bittet.

El schaman reza y da orendas hasta que una noche aparece un pero negro y sin pelaje.
Der Schamane betet und gibt Opfergaben bis eines Nachts ein schwarzer fellloser Hund auftaucht.

Aunque el gobernador estaba escéptico dejó pasar al perro para que pudiera ver al chico.
Der governour war skeptisch, aber doch letztendlich ließ er den Hund herein damit er sich den Jungen anschauen kann.

El perro se acuesta junto al chico
Der Hund legt sich neben dem Jungen hin,

Le da calor y fuerzas.
er gibt ihm Wärme und Stärke.

A la mañana siguiente el chico se despertó curado pero el perro había desaparecido
Am nächsten Morgen erwachte der junge geheilt, doch der Hund war verschwunden.

Fin/Ende

Wohnhäuser dem Markt entziehen | das Mietshäuser Syndikat

2017 | Unser Archiv weist für den 14.12.2017 nach: Im Hinterhaus wird der Verein „Hinterm Regenbogen“ gegründet. Die Bewohner:innen brauchen eine juristische Person für den Vertragsabschluss oder die möglicherweise angestrebte Kooperation mit dem Mietshäuser Syndikat. Wie bereits berichtet, ist es anders gekommen; doch wir nehmen das Ereignis zum Anlass, das Mietshäuser Syndikat vorzustellen.

166 Syndikatsprojekte

Die Hausprojekte im Syndikatsverbund haben alle entscheidenden Schritte, also die Gründung einer Haus-GmbH mit Syndikatsbeteiligung und den Kauf eines Hauses und / oder eines Grundstücks bereits hinter sich gebracht. Die Bandbreite der Projekte ist groß: Sie unterscheiden sich in Alter, Bewohner:innenschaft, Lage, Zielsetzung, Größe und Gebäudeart – manche stecken noch mitten in der Sanierung und Aufbauphase, andere können bereits neue Initiativen unterstützen.

Der Projekteverbund

Das Projekte-Sammelsurium
166 Hausprojekte und 15 Projektinitiativen bilden einen festen Verbund. Das Bindeglied, das diesen Verbund herstellt, heißt Mietshäuser Syndikat. Jedes dieser bestehenden Hausprojekte ist autonom, d.h. rechtlich selbstständig mit einem eigenen Unternehmen, das die Immobilie besitzt. Jedes hat die Rechtsform der GmbH, der „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“.

Und es werden mehr.
Das Mietshäuser Syndikat ist generell offen für neue, selbstorganisierte Hausprojekte; so auch für die vorher genannten 15 Projektinitiativen, die sich „ihr Haus“ erst noch aneignen wollen. Die Folge ist, dass der Verbund fröhlich weiter wächst.

Wie funktioniert das Mietshäuser Syndikat? Was ist der Zweck? Kritisch gefragt: Was ist daran sinnvoll, eine feste Verbindung zwischen einer großen und wachsenden Zahl von autonomen Hausprojekten herzustellen?
Zwischen Projekten, die zum Teil Hunderte von Kilometern auseinander liegen. Deren Bewohner:innen die Leute aus den anderen Häusern oft nicht kennen. Und deren Unterschiedlichkeiten geradezu ins Auge springen, von der Größe und Lage über die Entstehungsgeschichte bis hin zur politischen und sozialen Zielsetzung. Welche Idee hält diesen Gemischtwarenladen von Projektidentitäten zusammen? Und nicht zuletzt stellt sich die Frage: Warum liegt der Eigentumstitel jedes Hauses ausgerechnet in den Händen einer erzkapitalistischen Rechtsform wie der GmbH, und nicht bei einem eingetragenen Verein oder einer Genossenschaft?

Häuser kollektiv aneignen
Trotz der Unterschiedlichkeiten findet sich bei allen Hausprojekten eine vergleichbare Ausgangssituation:

  • Hier nimmt eine Gruppe tatendurstiger Menschen leere Häuser ins Visier: Sie wollen endlich zusammen wohnen. Sie suchen ausreichenden und vor allem selbstbestimmten Wohnraum – häufig auch in Kombination mit öffentlichen Räumen für Veranstaltungen, für Gruppen, Projekte und Betriebe.
  • Da fügen sich die langjährigen Bewohner:innen eines Hauses nicht resigniert den Verkaufsplänen des Hausbesitzers, sondern entwickeln eine Vision: Die Übernahme „ihres Hauses“ in Selbstorganisation.
  • Dort suchen die Besetzer:innen eines sogenannten Abrissobjektes nach einer Perspektive, trotz der Wechselbäder von Räumungsdrohungen und Verhandlungen.

Allen gemeinsam ist der kollektive Wunsch nach einem Haus, in dem es sich selbstbestimmt leben lässt, dem nicht irgendwann die Zwangsräumung oder Abrissbirne winkt; mit bezahlbaren Räumen, die nicht durch Hausverkauf oder Umnutzung latent bedroht sind.
Dieser Wunsch steht am Anfang eines jeden Projekts.

Wie wir wissen, werden Mietshäuser, die eine dauerhafte kollektive Selbstbestimmung der Bewohner:innen über die eigenen vier Wände vorsehen, auf dem normalen Immobilienmarkt nicht angeboten. Also fasst die betreffende Gruppe irgendwann den kühnen Plan, einen Hausverein zu gründen, um das Objekt der Begierde einfach zu kaufen.

Die Kapitalfrage
Meist geht der starke Wunsch der Projektinitiative nach einem selbstorganisierten Hausprojekt mit einer äußerst schwachen Kapitalausstattung der Mitglieder einher. In Anbetracht der erforderlichen Mittel hat sie allenfalls symbolischen Charakter. Denn für den Erwerb der Immobilie muss der Hausverein Hunderttausende von Euros leihen: mit Krediten von der Bank und/oder direkt von Menschen, die das Projekt unterstützenswert finden und dort ihre Ersparnisse parken („Direktkredite“; darauf wird noch eingegangen). Das ist keine einfache Aufgabe.

Denn Kredite kosten laufend Geld, nämlich Zinsen und Tilgung. Sie betragen oft mehr als 3/4 der Mietzahlungen. Soll die Miethöhe sozial noch erträglich sein, ist der Spielraum äußerst knapp und das Projekt nur bei sehr niedrigen Kreditzinsen finanzierbar.

Die Anfangsphase, in der die Zinskosten am höchsten sind, gleicht bei jedem Hausprojekt einem ökonomischen Drahtseilakt. Dazu gesellen sich erlebnispädagogische Streifzüge der Gruppe in die fremde Welt der Kaufverhandlungen und der politischen Durchsetzung, der Rechtsformsuche und der Kreditwerbung, der Gruppenfindungsdynamik und nicht zuletzt der Bauaktivitäten.
Auf dem Weg zum eigenen Haus muss jede Projektinitiative einen wahren Hindernisparcours durchlaufen. Das könnte einfacher sein.

Weiterstöbern unter:

https://www.syndikat.org/de/

Und zur Auflockerung die Seite mit dem Film übers Mietshäuser Syndikat:

http://das-ist-unser-haus.de/