Die Regenbogenfabrik ist ein guter und wichtiger Ort, finde ich. Hier bin ich vielen Menschen, Anregungen und einem Lebensstil begegnet, der diese Stadt besonders macht: Berlin braucht nicht-kommerzielle Räume für Kultur!
Die Kulturmanagerin Christine Ziegler ist ein Herzstück dieses Raums. Auf ihre Einladung hin durfte ich dort oft in verschiedenen musikalischen Konstellationen auftreten. Das ganze Team um sie herum war herzlich, offen und immer unterstützend. Vielen Dank an dieser Stelle!
Ich habe in der Regenbogenfabrik im Kino, im Café und auf dem Hof Saxophon gespielt, mit den Brassbands Blechblase Berlin und IG Blech, dem Duo Höhen & Tiefen, einer Jazzband und als Solomusikerin. Es gab rein musikalische Auftritte und einige mit Musikfilmen davor, Hoffeste, Vernissagen und Doppelkonzerte mit befreundeten Brassbands aus dem Ausland oder mit der Berliner Trommelgruppe Baque Forte.
Ein Soloauftritt im Café 2016 war für mich besonders wichtig: Ich konnte mein Programm „Alles umarmen. Eine persönliche Philosophie des Jazz“ vorstellen. Darin habe ich meinen persönlichen Zugang zur Musik als Autodidaktin verarbeitet. Ich habe den Jazz immer als Konzept erlebt, in dem sich Themen und verschiedene Musikrichtungen begegnen und durch Improvisation verbinden können.
Mich interessieren zum Beispiel weltweit verbreitete musikalische Elemente: Schlaflieder und Liebeslieder gibt es überall. Ob Tanzmusik, ungerade Takte oder melodische Motive, die sich weit voneinander entfernt doch ähnlich entwickelt haben – immer wieder entdecke ich faszinierende Parallelitäten und Synchronizitäten. Mit meiner Loopmaschine nehme ich solche Elemente auf, mische sie neu und spiele live Improvisationen dazu, umarme sie sozusagen. Ich spiele vor allem Tenor- und Sopransaxophon, aber auch Flöte, Didgeridoo, Melodica, Tenor- und Bassukulele. Außerdem liebe ich Trommeln und Perkussionsinstrumente: Cajon, Cajongas, Cajon-Batás, Pandeiro, Udu, Rasseln und Glocken aller Art.
In der Corona-Zeit habe ich auf diese Art einige Videos erstellt, für die ich alle Instrumente selbst gespielt und als Loops aufgenommen habe:
Vor einigen Jahren wurde ich eingeladen, eine Trauerfeier für eine Bewohnerin der Fabrik auf dem Sopransaxophon zu begleiten. Da habe ich deutlich gespürt, dass die Macher*innen des Projekts Regenbogenfabrik eine Gemeinschaft geschaffen haben, die trägt.
Ich wünsche euch dabei weiterhin viel Erfolg, Liebe und Unterstützung!
Julia findet ihr auch in diesen Formationen: