Durham University at Regenbogenfabrik

Dear Friends at the Regenbogenfabrik

I write this message to you in a reflective mood: 50% sad at the state of the world at the moment, whilst being 50% positive for the better times which will surely come in the near future. I write with sadness as usually at this point in the year I am busy with my colleagues planning our annual trip to Berlin, your wonderful city that I have been privileged to get to know over the past 15 years. It has been difficult for all of us not to be able to travel or easily socialise for the past 12 months.

Around 12 months ago to the day, I recall writing to Christine with the disappointing news that we would not be able to travel to Berlin. Christine also reminds me that March 2020 would have been the tenth visit of Durham Geographers to the Regenbogenfabrik. Our history is a long one – I recall having a coffee with Uli Best in Berlin sometime in 2009 and asking him for a recommendation for a comfortable, peaceful and informal space to host student presentations at the end of their fieldtrip. I explained to Uli that students traditionally worry about these presentations – they are official exams for their final degree result and they need to feel safe and relaxed in order to give a good performance. Uli was unequivocal – we should approach the Regenbogenfabrik.  What a brilliant suggestion this was!  One of the most pleasing sights of every trip to Berlin is seeing the faces of our students when they arrive at the Regenbogenfabrik.  They usually walk to the Kino from across the river in Friedrichshain, full of fear about their presentation / examination.  As soon as they arrive in the Innenhof the worry and anxiety starts to abate.  Once they see the comfortable and informal Kino area, and a smiling Christine at the top of the stairs, we staff know the students will relax and perform to the very best of their abilities.  Our students tell us how much they value their visit to the Regenbogenfabrik.

Durham Geography’s friendship with the Regenbogenfabrik has been based on mutual trust and excellent cooperation.  But the one thing that really sealed our deal was the excellence of the cakes.  In the early years, my colleagues Colin, Jen, Lynn and Joe would look forward to our afternoon with you – purely for the catching up we would do with Christine, the comfortable sofas, the warmth of the welcome and the fantastic cakes.  I fondly recall sending an email to Christine around three years ago asking for a special cake – we had a student who could not eat gluten, eggs, lactose and had a very serious nut allergy.  The reply from Christine was very soothing: “wow – what a challenge – but we’ll manage it”.  And so you did – and everyone commented on how delicious the cakes were.  I can also reflect on some of the differences between “us British” and “you Berliners” – perhaps the best one being the strange looks our students sometimes get when they make tea in your cinema “British style”: black tea, and with lots of milk.  Something I can’t get through the day without  J

But I digress into small details.  It seems strange that I have not visited Berlin for so long, so I very much hope that I can return with a group of students in March 2022.  It seems that the Berlin module and fieldtrip are popular – instead of the usual 25 students we may have 45 next year.  Perhaps the reputation of the Regenbogenfabrik cakes has spread throughout the Durham students……?  I hope you have sufficient seats in the Kino!

This just leaves me to wish the Regenbogenfabrik a very happy birthday and I hope you have an enjoyable and safe celebration.  I can’t wait to visit you again and I make the promise to Christine that I bring more than one bottle of New Zealand Sauvignon Blanc for us to enjoy together.

With heartfelt best wishes from all of us in Durham

John

Ehrentag des Unkrauts

Dem Un.Kraut wurde nun ein Tag, genauer gesagt ist es der 28. März, gewidmet. Bestimmt war gemeint: ‚Und dem Kraute‘ wird wegen seiner Vielgestalt, seinen erstaunlichen Kräfte und zig Anwendungsgebieten seit Menschengedenken die Ehre erwiesen.

Schlichtweg aber geht es hier um die Pflanze an sich – denn fast jedes Kraut entfacht seine Wirkung mit Nutzen für Mensch oder Tier. In einer Zeit, wo der Beton viel gefräßig die Erde verschlingt, wurde das aber auch mal wieder Zeit sich den Gewächsen einen einzigen Tag im Jahr  zuzuwenden und die Halme in der Stadt zu suchen, zu zählen, zu betrachten und zu käuen.

Beruhigt am Endes des Tages feststellen zu dürfen, dass es trotzdem zwischen Ritzen und auf Dächern wächst, gar den Beton zu sprengen vermag, fällt einem dazu nur ein:

Un.das.Kraut vergeht nicht!

Jeanine Fornacon ist Dipl. – Ing. Landschaftsplanerin/ FLL – zertifizierte Baumkontrolleurin. Sie ist selbständig und hat ihren Schwerpunkt in Gartenplanungen, Kitaumplanungen zu naturnahen Außenanlagen und partizipativen Planungs-und Umsetzungsverfahren zusammen mit NutzerInnen.

Maryla

Am 26. März 2019 verstarb die bekannte Berliner Übersetzerin Maria Gast-Ciechomska, Maryla oder Marlena genannt. Sie war die Enkelin des letzten Bürgermeisters von Warschauer Stadtteil Mokotów, eine Germanistin, hervorragende Übersetzerin, antikommunistische Aktivistin, Mitglied von Solidarność Masoviens, Aktivistin der Bewegung zur Verteidigung der Menschen- und Bürgerrechte.
Während des Kriegszustands wurde sie im Frauenlager in Gołdap interniert – sie war die jüngste Gefangene in diesem Lager. Später zog sie nach Berlin, wo sie sich weiterhin für Frauen und polnisch-deutsche Beziehungen einsetzte. Sie war unter anderem in der deutsch-polnischen Literaturverein WIR tätig und in der Berlin-Warschauer Fraueninitiative. Sie war Mitbegründerin der Polnischen Feministischen Vereinigung und der Initiative Bewegung gegen die Kriminalisierung der Abtreibung.
Sie schrieb das Buch Vom Matriarchat zum Feminismus.

Einige Wochen vor ihrem Tod wurde ihre Arbeit in der Regenbogenfabrik und dann im “Lichtblick”-Kino bei der deutschen Premiere des Films von Marta Dzido und Piotr Śliwowski Siłaczki / Frauen der ersten Stunde präsentiert. Sie hat den Soundtrack des Films perfekt übersetzt.
Maryla war schon immer in Frauenangelegenheiten involviert, daher ist es kein Wunder, dass ihre letzte großartige Arbeit auch mit diesem Thema zu tun hatte.

Heute ist es also zwei Jahre her, dass Maria (Maryla Gast-Ciechomska) gegangen ist. Letztes Jahr wollten Anna Krenz, Iwona Dadej, Christine Ziegler und ich ein Treffen zu Marias ersten Todestag in der Regenbogenfabrik organisieren; leider wurden wir durch die Pandemie oder vielmehr durch den am 15. März eingeführten Lockdown gehindert.
In diesem Jahr schlug Iwona Dadej ein Zoom-Meeting vor, das jedoch aus irgendeinem Grund wahrscheinlich nicht stattfinden wird. Das Treffen werde ich also ganz privat organisieren.
Es wird nächsten Montag um 19 Uhr stattfinden. Ich lade Sie zur Teilnahme ein!

Ewa Maria Slaska

Lest mehr – auch in polnischer Sprache – auf dem Blog von Ewa Maria!

Raus bist du noch lange nicht

Eine Freundin hatte uns mitgenommen in die Regenbogenfabrik. Detlef K.. sang zur Gitarre Lieder aus der Arbeiterbewegung. Wir waren sofort gefangen von der faszinierenden Atmosphäre dieses Aufführungsortes und dachten beide: hier müssen wir unser Stück über die Fabrikbesetzung spielen!
Wir kontaktierten Peter Neuhaus, der damals für das Theaterprogramm zuständig war, er gab uns schon ein paar Tage später einen Termin, was uns sehr freute und wir spielten unser Stück Raus bist du noch lange nicht. Der Film ist zur Zeit leider nicht zugänglich, wir bitten um Entschuldigung.

Im Jahr 2010 hatten wir auf Grundlage der Broschüre von Rainer Thomann „Betriebsbesetzungen als wirksame Waffe im gewerkschaftlichen Kampf“ das Musiktheaterstück “Raus bist Du noch lange nicht – Geschichte einer Betriebsbesetzung” erarbeitet.
Grundlage des Stückes war der erfolgreiche Arbeitskampf im Stahlwerk INNSE in Mailand. Arbeiterinnen und Arbeiter von einem Stahlwerk bekommen die Nachricht, dass die Produktion eingestellt werden soll und ihnen ab sofort der Zugang zum Werksgelände untersagt ist. Daraufhin besetzen sie ihre Fabrik. Das Stück beschreibt ihren Kampf gegen die Demontage der Maschinen und um die Wiederaufnahme der Produktion.

Im Anschluss an die Aufführung gab es eine Diskussion mit den Zuschauern. Die Resonanz war sehr positiv, unser Stück mache Mut, sich zu wehren und für seine Interessen zu kämpfen, war der allgemeine Tenor. Viele Zuschauer kamen im Anschluss an die Diskussion zu uns und bedankten sich für die Darbietung. Wen wundert es, dass wir seither das Publikum der Regenbogenfabrik in unser Herz geschlossen haben?!

Am 25.03.2015 konnten wir das Stück noch einmal in der Regenbogenfabrik spielen. Inzwischen hatte Christine Ziegler die Programmgestaltung für den Theaterbereich übernommen. Im Laufe der Jahre wurde aus dem beruflichen Kontakt eine echte Freundschaft.

Weitere Stücke, die wir in der Regenbogenfabrik zur Aufführung brachten:

Nur wer sich bewegt, spürt seine Fesseln
Chansons und Texte über Frauen, Kämpfen, Lieben u.a. von Kurt Tucholsky, Erich Mühsam, Bertolt Brecht, Nazim Hikmet, Friedrich Hollaender und Christa Weber.
Musik: Christof Herzog

Lesung und Lieder aus der Oper Friedenssaison zum 80. Geburtstag von Gisela Elsner
Durch Oskar Roehlers Film Die Unberührbare wurde die Öffentlichkeit wieder auf Gisela Elsner aufmerksam.
Christof Herzog schrieb mit ihr 1985 die Oper FRIEDENSSAISON – eine Satire über die Friedensbewegung der 80er Jahre, eine provozierende Bestandsaufnahme der politischen Verhältnisse in der Bundesrepublik, die weit über die aktuellen Tagesereignisse hinaus geht.

Frauen – Luder – Hexen
Ein  buntes, freches, zuweilen auch kabarettistisches, dann wieder besinnliches, wunderliches und vor allem kämpferisches Programm zum Internationalen Frauentag.

Ändere die Welt – sie braucht es!
Liederprogramm nach Texten von Kurt Tucholsky, Erich Mühsam, Nazim Hikmet, Peter Hacks, Johann Wolfgang Goethe und Bertolt Brecht.
Musik Christof Herzog

Frau Kapital und Dr. Marx
Musiktheaterspiel zum 200. Geburtstag von Karl Marx

Erich Mühsam – Lieder, Songs, Gedichte

Für Juni 2020 war in der Regenbogenfabrik die Premiere unseres Nazim-Hikmet-Programms: Brüderlich wie ein Wald geplant.
Die Corona-Maßnahmen haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auch die Aufführungen im November 2020 von Lizzy will es wissen – ein Musiktheaterstück zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels – wurde durch den erneuten Lockdown verhindert.

Wir gratulieren der Regenbogenfabrik zum Jubeljahr 40 und wünschen ihr, dass sie weitere 40 Jahre das Kulturgeschehen in Berlin beeinflusst und zudem ein wichtiger Beitrag zur Gegenkultur bleibt.

Christa Weber & Christof Herzog

Weber-Herzog-Musiktheater