Eine Freundin hatte uns mitgenommen in die Regenbogenfabrik. Detlef K.. sang zur Gitarre Lieder aus der Arbeiterbewegung. Wir waren sofort gefangen von der faszinierenden Atmosphäre dieses Aufführungsortes und dachten beide: hier müssen wir unser Stück über die Fabrikbesetzung spielen!
Wir kontaktierten Peter Neuhaus, der damals für das Theaterprogramm zuständig war, er gab uns schon ein paar Tage später einen Termin, was uns sehr freute und wir spielten unser Stück Raus bist du noch lange nicht. Der Film ist zur Zeit leider nicht zugänglich, wir bitten um Entschuldigung.
Im Jahr 2010 hatten wir auf Grundlage der Broschüre von Rainer Thomann „Betriebsbesetzungen als wirksame Waffe im gewerkschaftlichen Kampf“ das Musiktheaterstück “Raus bist Du noch lange nicht – Geschichte einer Betriebsbesetzung” erarbeitet.
Grundlage des Stückes war der erfolgreiche Arbeitskampf im Stahlwerk INNSE in Mailand. Arbeiterinnen und Arbeiter von einem Stahlwerk bekommen die Nachricht, dass die Produktion eingestellt werden soll und ihnen ab sofort der Zugang zum Werksgelände untersagt ist. Daraufhin besetzen sie ihre Fabrik. Das Stück beschreibt ihren Kampf gegen die Demontage der Maschinen und um die Wiederaufnahme der Produktion.
Im Anschluss an die Aufführung gab es eine Diskussion mit den Zuschauern. Die Resonanz war sehr positiv, unser Stück mache Mut, sich zu wehren und für seine Interessen zu kämpfen, war der allgemeine Tenor. Viele Zuschauer kamen im Anschluss an die Diskussion zu uns und bedankten sich für die Darbietung. Wen wundert es, dass wir seither das Publikum der Regenbogenfabrik in unser Herz geschlossen haben?!
Am 25.03.2015 konnten wir das Stück noch einmal in der Regenbogenfabrik spielen. Inzwischen hatte Christine Ziegler die Programmgestaltung für den Theaterbereich übernommen. Im Laufe der Jahre wurde aus dem beruflichen Kontakt eine echte Freundschaft.
Weitere Stücke, die wir in der Regenbogenfabrik zur Aufführung brachten:
Nur wer sich bewegt, spürt seine Fesseln
Chansons und Texte über Frauen, Kämpfen, Lieben u.a. von Kurt Tucholsky, Erich Mühsam, Bertolt Brecht, Nazim Hikmet, Friedrich Hollaender und Christa Weber.
Musik: Christof Herzog
Lesung und Lieder aus der Oper Friedenssaison zum 80. Geburtstag von Gisela Elsner
Durch Oskar Roehlers Film Die Unberührbare wurde die Öffentlichkeit wieder auf Gisela Elsner aufmerksam.
Christof Herzog schrieb mit ihr 1985 die Oper FRIEDENSSAISON – eine Satire über die Friedensbewegung der 80er Jahre, eine provozierende Bestandsaufnahme der politischen Verhältnisse in der Bundesrepublik, die weit über die aktuellen Tagesereignisse hinaus geht.
Frauen – Luder – Hexen
Ein buntes, freches, zuweilen auch kabarettistisches, dann wieder besinnliches, wunderliches und vor allem kämpferisches Programm zum Internationalen Frauentag.
Ändere die Welt – sie braucht es!
Liederprogramm nach Texten von Kurt Tucholsky, Erich Mühsam, Nazim Hikmet, Peter Hacks, Johann Wolfgang Goethe und Bertolt Brecht.
Musik Christof Herzog
Frau Kapital und Dr. Marx
Musiktheaterspiel zum 200. Geburtstag von Karl Marx
Erich Mühsam – Lieder, Songs, Gedichte
Für Juni 2020 war in der Regenbogenfabrik die Premiere unseres Nazim-Hikmet-Programms: Brüderlich wie ein Wald geplant.
Die Corona-Maßnahmen haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auch die Aufführungen im November 2020 von Lizzy will es wissen – ein Musiktheaterstück zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels – wurde durch den erneuten Lockdown verhindert.
Wir gratulieren der Regenbogenfabrik zum Jubeljahr 40 und wünschen ihr, dass sie weitere 40 Jahre das Kulturgeschehen in Berlin beeinflusst und zudem ein wichtiger Beitrag zur Gegenkultur bleibt.
Christa Weber & Christof Herzog
Weber-Herzog-Musiktheater