In der BRD wurde 1975 mit dem Miethöhegesetz (MHG) der Mietspiegel als Instrument zur Bestimmung der ortsüblichen Vergleichsmiete eingeführt.
Die wesentlichen Bestimmungen für Mieterhöhungen waren die zwölfmonatige Sperrfrist, die Kappungsgrenze von 30% innerhalb von drei Jahren und ein dynamischerer Begriff der ortsüblichen Vergleichsmiete. Im Gegensatz zu dem seit 1960 geltenden so genannten „Lücke-Gesetz“, das die Bildung der ortsüblichen Vergleichsmiete auch aus unveränderten Bestandsmieten erlaubte, ließ das Miethöhegesetz hierfür nur noch erhöhte Mieten und Vertragsneuabschlüsse zu. Mehrfache Bestrebungen in Westberlin in der Mietgesetzgebung die so genannte Rechtseinheit mit dem Bundesgebiet herbeizuführen, waren immer auf den erbitterten Widerstand der Mieter/innen gestoßen.
Zum Ende des Jahres 1987 wurde gegen das eindeutige Mietervotum die Mietpreisbindung* für Altbauwohnungen auf Betreiben des CDU/FDP-Senats in Westberlin abgeschafft. Auch die Mauerstadt sollte ein „Weißer Kreis“ werden. Eine halbe Million Unterschriften für die Beibehaltung der politischen Kontrolle der Mietentwicklung, die die Berliner MieterGemeinschaft, der Berliner Mieterverein und der Mieterschutzbund unter tatkräftiger Unterstützung von SPD, AL, SEW, Gewerkschaften etc. im Mai 1987 im Rahmen der Mieterabstimmung gesammelt und dem Berliner Abgeordnetenhaus übergeben hatten, wurden ignoriert. https://www.bmgev.de/mieterecho/311/10-historie-msp-ge.html
„Mit der Lichtkunstaktion „Berlin wird helle“ haben wir [das Büro für ungewöhnliche Maßnahmen] damals zum Frühjahrsbeginn 1987 mit dem Berliner Mieterverein gegen die Aufhebung der Mietpreisbindung in Westberlin protestiert. Wir projizierten auf Hunderte Häuserwände Protest-Dias der Mieter und Entwürfe eines großen Künstlerwettbewerbs. Das war im Rahmen einer Kampagne, die mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund und den Oppositionsparteien und allen Initiativen ein erfolgreiches Bürger-Mieter-Begehren startete. Das macht deutlich, dass die Aktionen von einer Massenbewegung unterstützt wurden, die es heute nicht gibt.“ https://taz.de/Aktionskunst-in-Berlin/!5362194/
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chz