8.11. | Tag des Cappuccino

Eigentlich wollte ich schreiben über die Entstehung des Cappuccino. Über Mönche, deren Gewänder und Kapuzen. Über die italienische Kaffeekultur und wie toll ich das alles finde. Über Missverständnisse, durch die sich Schlagsahne in den Cappuccino verirrt oder noch brisanter: Kakaopulver, was zum Teil durch Schablonen auf den Milchschaum gestreut wird, um die Crèma zu ersetzen.

Aber in Zeiten des Latte Macchiato, Americano, Flat white und wie sie nich alle heissen, dachte ich mir, ich mach das mal einfach nich.

Auch, wenn wir uns im Solicafé Schlürf, das gerade die Räume des RegenbogenCafés versucht, zu neuem Leben zu erwecken, der italienischen Kaffeekultur verschrieben haben und diese zum Teil auch sehr lieben, habe ich mich heute entschieden ,eine kleine Anleitung für einen leckeren Filterkaffee am Morgen zu schreiben:

Das wichtigste ist meiner Meinung nach, den Kaffee aus ganzen Bohnen zu machen. Zum Mahlen der Bohnen reicht eine elektrische Kaffee- oder auch Gewürzmühle. Die kostet etwa 10 Geld. Nachdem Ihr die Bohnen etwa 20 Sekunden (ja das is lang) gemahlen habt und das krackelige Geräusch aufgehört hat, bekommt Ihr die erste Belohnung. Ihr öffnet die Mühle und Euch weckt der Duft von frisch gemahlenen Kaffeebohnen. Die Vorfreude steigt.
Ihr füllt diese zügig in einen Kaffeefilter und fangt an, diesen mit kochendem Wasser aufzuschütten. Die frisch gemahlenen Bohnen verlieren in den ersten zwei Minuten viele Aromastoffe. Die Bohne ist ein toller Aromaspeicher.

Ihr gießt kreisförmig vom Rand das Wasser in den Filter bis das Kaffeepulver gerade vom Wasser bedeckt ist. Nicht das Wasser in die Mitte giessen. Das wird jetzt zu physikmässig und zu uninteressant.

Dabei bleiben und nix anderes nebenhermachen, kann ich nur empfehlen. Es ist eben eine kleine Zeremonie.
Ihr wiederholt das ein- bis zweimal mit nur wenig Wasser und nehmt das Kaffeepulver, das an den Rand gedrängt wird, wieder mit. Den Filter nicht zu voll mit Wasser machen. Der Kaffee ist jetzt tief schwarz und riecht sehr lecker.
Wenn die Tasse fast voll ist, noch Milch, Zucker oder was Ihr wollt, drauf und geniessen.
Der kleine Aufwand lohnt sich. Und Filterkaffee ist auch sehr lecker – gerade, wenn Ihr etwas mehr Flüssigkeit wollt, als beim Espresso.

Und wenn Ihr einen richtig leckeren Cappuccino wollt, bereitet ihn in einer Siebträgermaschine zu oder kommt ins Solicafé:
dienstags (12-16h) und Donnerstags (12-18h) im RegenbogenCafé (Lausitzerstr. 22a).

Gutes Schlürfn

Mo