Eine wichtige Begleiterin der Regenbogenfabrik und ihrer Menschen! Von Beginn an, war doch Otur ve yasa – Wohnen und Leben – eine der ersten Anlaufstellen für Unterstützer:innen der Besetzer. Und Ulla blieb uns über die Jahre verbunden, sei es in der gemeinsamen Arbeit für das Mädchenprojekt Rabia, sei es mit den von ihr so geliebten Ausflügen auf den längsten Berliner Buslinien. Auch war sie die treueste Besucherin ALLER Ausstellungen im RegenbogenCafé, Fotos oder Malerei, politisches oder poetisches Thema. Ging am Tag nach der Vernissage um 10 Uhr der Rollladen hoch, stand Ulla schon vor der Tür, verlangte nach Kaffee und Kuchen und vertiefte sich konzentriert in die präsentierten Werke, um danach genießerisch den Kuchen über den grünen Klee zu loben.
Auf dem Bild ist sie mit der prächtigen blauen Stola zu sehen, das sind die 80er Jahre, Anette war bei Wohnen und Leben ihre Praktikantin. Ulla, so sagen viele, du konntest so herrlich lachen und lebendig berichten über alles Mögliche, was du erlebt und gemacht hast – und du hast viel erlebt und getan! Und genauso gut konntest du zuhören. Man merkte immer, dass es dich wirklich interessiert, was du fragst, dass du Anteil nimmst am Leben anderer.
Den 60sten Geburtstag haben wir in der Kantine ausgerichtet. Deine Schwester hat uns angestiftet, dein Lieblingslied zu singen. So haben wir für dich rote Rosen regnen lassen und uns redlich bemüht, Frau Knef nicht zu sehr zu verpassen.
Wen wunderts, dass wir das für dich auch beim Abschied gesungen haben?

PS: Diese aktuelle Nachricht hätte Ulla bestimmt nicht gefallen:
https://plus.tagesspiegel.de/berlin/das-ende-einer-tradition-die-bvg-stellt-die-buslinie-104-ein-283444.html