Oh, die erklärenden Zeilen in Wikipedia sind doch gleich nach meinem Geschmack: „Das Richtfest (auch Bauheben, Weihefest, Hebefest, Hebfeier, Hebauf, Hebweih, Hebmahl, Firstbier, Aufschlagfest oder Hiebschmaus; in Österreich Gleichenfeier, Firstfeier/-fest oder Dachgleiche; in der Schweiz Aufrichte, niederdeutsch Fensterbeer) wird gefeiert, wenn der Rohbau eines Gebäudes fertiggestellt und der Dachstuhl errichtet bzw. das Dach erstellt ist. Ein Richtfest findet typischerweise auf der Baustelle und zur Arbeitszeit statt, damit alle daran teilnehmen können. Bei Häusern ohne Dachstuhl wird stattdessen bisweilen ein „Deckenfest“ gefeiert und bei Sanierungsarbeiten an historischen Türmen ist auch ein „Knopffest“ denkbar.“
Die Fülle der regionalen Begriffe zeigt, wie wichtig dieser Moment ist. So viel schon geschafft, ein Gefühl der Erleichterung bricht sich Bahn.
Und auch der Dank an alle Beteiligten soll nach allem unausweichlichen Nerv zum Ausdruck kommen.
Das größte zu feiernde Dach in der Geschichte der Regenbogenfabrik war zweifellos das über dem Kino errichtete.
2006 begann alles – und vor allem alles gleichzeitig. Ein Fahrradschuppen musste her, der Stummel vom „kurzen L“ war nicht mehr zu halten und musste ersetzt werden und das Fabrikdach war unendlich oft repariert, doch der Regen fand immer weiter seinen Weg ins Innere. Da kam die Entscheidung des Bezirksamts gerade recht, den Dachneubau auch finanziell zu unterstützen. Dazu eine sog. Vergabe – ABM, mit der die Baugruppe für eine Weile finanziert werden konnte. Hier fürs erste ein kleiner Eindruck, Bauen ist eine große Fortsetzungsgeschichte.
Fotos: Antje Wobig