Reiner kam 1998 als Mitbewohner ins Hinterhaus und zog dann nach fünf Jahren in den Seitenflügel in der Reichenberger Straße. Wechselte so von der Südseite der Fabrik an die Nordseite. Weit hatte er es also nie auf seinem Weg zur Arbeit im RegenbogenCafé oder früher in der Baugruppe.
Er war aber auch immer zur Stelle bei Events jeder Art: zum Einsatz am Grill oder hinter der Bar, für die Fabrik im Görlitzer Park, bei der Ausstellungseröffnung im Café, dem Konzert im Kino oder dem Fest im Hof. Sei es Flohmarkt oder Denkmaltag. Und wenn er im Pfälzer Dialekt vom Schwenksteak schwärmte, floss auch dem Gegenüber das Wasser im Mund zusammen. Viele Freund:innen profitierten von seiner Kochkunst.
Die Pfalz war seine Welt, in der er gut lebte, trotzdem stand Veränderung an, zog es ihn nach Berlin. Schmerzen im Rücken plagten ihn sehr, nicht immer war Reiner einsatzfähig. Wenn er es war, dann hat er allen im Café ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. So freundlich und zuvorkommend und besorgt um Jede:n. Und das meint wirklich Alle, schauten doch die Hunde der Nachbarschaft regelmäßig beim Café vorbei, ob Reiner nicht noch ein Leckerli für sie bereit hatte. Hatte er immer!








Und dann: was für ein Abschied! Gestorben beim Kuchenbacken, den Kuchen noch aus dem Ofen geholt und dann einfach tot.
Nun ist auch er uns vorausgegangen in die unbekannten Gefilde und hat sich in die Gemeinschaft auf dem Luisenstädtischen Friedhof eingereiht.
Wie viele verschiedene Menschen ihn vermissen mag das letzte Bild ausdrücken. Sogar aus Australien ist damals, vor drei Jahren, von Natalie ein Grußfoto für Reiner eingetroffen.
Natalie, die viele Jahre als Guide in Sachen Nachhaltigkeit die Regenbogenfabrik immer im Programm hatte und deshalb mit ihren Gruppen regelmäßig bei Reiner im Café eingekehrt ist.
