Erst wenige Monate wohnte ich im Hinterhaus der Regenbogenfabrik, als das Hoffest der Regenbogenfabrik stattfand, u.a. mit dem Trödelstand. Johanna war nicht nur meine (für mich neue) Mitbewohnerin, sondern ist auch eine zentrale Kraft, den Trödel vorzubereiten, zu verkaufen und danach wieder alles abzubauen. Ich schlenderte also über mein erstes Mal Hoffest, freute mich über die live Musik und das bunte Leben mit den Ständen und Aktivitäten.
Und dann die große Auswahl an Klamotten beim Trödel! Eine gute Gelegenheit, mir was Neues zum Anziehen zu besorgen, ohne dass es neu produziert werden muss. Eine sommerliche, türkise Bluse zog mich an. Eine Farbe, die ich bis dahin nie trug. Und auch so was dünnes, leicht durchsichtiges. OK, ein Hemdchen drunter lassen und anprobieren. Fühlte sich gut an, aber ungewohnt. Also fragte ich Johanna, was sie dazu meint. Sie sagte, es stünde mir prima. Ich wollte das nicht so recht glauben, und gab zurück, „Das sagst du doch nur, um es zu verkaufen“. „Nee“ meinte sie, „schließlich wohnen wir zusammen, da sehe ich das dann ja öfter…“ 😉
Leider ist das zauberhafte Stück, das ich echt gerne trage, inzwischen morsch am Rücken. Es liegt noch auf einem Stapel für eine Schneiderin, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat. Vielleicht kreiert sie noch etwas Neues aus den intakten Ärmeln?
Um all die Spenden für den Trödel zum Verkauf herzurichten, braucht es immer einige helfende Hände. Ich habe gerne mitgemacht.“ (Andrea)