Tschüss Tscheppi

Tscheppi war der Spitzname unserer Nachbarin, die uns über zwölf Jahre begleitet hat. Im Sprüchemachen war sie uns weit überlegen und freute sich dran, wenn wir rote Ohren kriegten. Es hat ihr sichtlich Spaß gemacht, zuzuschauen, was bei uns alles so los war. Und echte Freude dran gehabt, die Kinder beim Großwerden zu begleiten. Schön ist das Leben im Hier und Jetzt, doch erst später dämmerte uns, was Menschen, die in den zwanziger Jahren geboren worden waren, alles auf der Seele liegen hatten.

Sie nannte unsere Würstchen vom Grill Konfirmanden-Schniepel. Zur Beliebtheit der heutigen Regenbogen-Neuland-Wurst und andere Geschichten zur Wurst bald mehr hier bei uns.

Die Geschichte zu den Bildern:

Wir gingen nachmittags mit den Kindern zum Krippenspiel und trafen Tscheppi vorne vorm Haus an der Straße. Sie sagte, sie warte auf die Verwandtschaft aus dem Osten, die sie an Hl. Abend abholen wollten. Als wir in der Dämmerung zurückkamen, lief sie immer noch etwas verloren dort vorm Haus herum. War das mit der Verwandtschaft ihr Wunschdenken, oder war sie echt vergessen worden? Wer weiß?!

Spontan luden wir sie ein, mit zu uns hoch zu kommen zu Tannenbaum, Würstchen und Kartoffelsalat und sie nahm das dankbar an und fühlte sich sichtbar wohl im Kreise unserer Familie und mit den Kindern. Übrigens: Die Kinder konnten ihren schwierigen Namen nicht aussprechen und nannten sie entweder „Frau Schnatterbeck“ oder liebevoll „Frau Schmetterling“.

Andre Erinnerungen an Tscheppi beziehen sich auf das Café. Sie aß besonders gerne unseren selbst gebackenen Kuchen, und schlich auch schon mal am Sonntagvormittag, (dann, wenn die wilden Kerle nicht da waren), um den Kuchentresen. Das eine oder andere Stück Kuchen vom Vortag, konnte ich ihr dann überreichen, nachdem ich sie erst dazu fast genötigt hatte.  So nach dem Motto – ach, das war doch jetzt nicht nötig.  Außerdem war sie stets zur Stelle , wenn es auf der Straße was außergewöhnliches zu sehen gab – und das war ziemlich oft. Wir von der Cafécrew hatten so die Angewohnheit, manchmal wenn nichts los war, auf dem Treppenabsatz vorm Café zu sitzen , und da war Tscheppi auch nicht weit. Es kam zum einen oder anderen Schwätzchen, denn sie war stets gut informiert.