2012 | Das halbe Hinterhaus macht sich auf nach Lieberose. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz folgen sie der Spur der Wölfe. In Brandenburg gibt es einige dieser Reservate und seit 2011 streiften dort Wölfe herum, gekommen waren sie aus Polen.
Der Aufruf war attraktiv: 27 Leute in 3 Autos, wollten den Wolfsspuren folgen. Die Tage im Oktober sind nicht mehr lang, früher Aufbruch in Berlin war angesagt. Die Fahrt mit Autos ist ungewöhnlich, die Wandergruppe macht sich sonst mit dem Nahverkehr „auf die Socken“.
Nach ca. 120 km wurde der Treffpunkt in Lieberose, Schloßhof 1, erreicht; dort wartete Heiko Schumacher von der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg auf die erlebnishungrige Gruppe.
Aufbruch nach kurzer Begrüßung. Heiko Schumacher hatte etwa 2-3 Stunden eingeplant. Je nach Wetter, Kondition und fortgeschrittener Zeit konnte das Programm flexibel gestaltet werden.

Die ersten „Wölfe“ in dieser Wandersaison hatten wir beim Kunstwanderweg im Fläming gesehen …
Was wenig überraschend war: 27 Leute können nicht erfolgreich anschleichen, Wölfe haben wir also nicht gesehen. Und trotzdem: Nach Auskunft des Rangers war die oben abgebildete Spur vielleicht 12 Stunden alt, so „nahe“ sind wir also den scheuen Tieren gekommen. Drum herum haben wir viel gelernt über die Renaturierung von Truppenübungsplätzen, die Ökologie, die Biotope wie eine Wüstenei, und ein wieder vernässtes Moor und hörten auch viel über die verschiedenartigen Interessen in der Region, die unter einen Hut gebracht werden mussten. Eine ehemalige Gefechtsstation und ein riesiges Feld mit Sonnenkollektoren waren noch aufschlussreiche Stationen.
Wie in den letzten Wochen zu lesen war, muss mensch gar nicht mehr so weit fahren, um in die Nähe eines Wolfsrudels zu kommen. https://www.tagesspiegel.de/berlin/30-kilometer-vom-alexanderplatz-entfernt-wolfsrudel-innerhalb-des-berliner-rings-entdeckt/27682846.html
chz
Fotos: Rafael und Martin