1. Seit wann bist bzw. von wann bis wann warst Du hier und in welchem Bereich?
Seit 1981 bis 2011 lebte ich im 2. Hinterhaus, d.h. ich durfte 30 Jahre in der Regenbogenfabrik mit wohnen.
Ein paar Wochen nach der Besetzung schlief ich in der jetzigen Kita in der Regenbogenfabrik, ca. 2 Jahre in der Lausitzer Straße 40, die uns als Ersatzräume im Zuge der Verhandlungen mit dem Eigentümer angeboten wurden.
Ansonsten lebte ich ca. 28 Jahre immer im gleichen Zimmer im 4. Stock links hinten, d.h. zum Innenbereich des Block 109 hin. Meine Eltern stellten immer wieder fest, dass es so ruhig wie im Dorf im Wald bei ihnen war.
2. Welches ist Dein Lieblingsort auf der Fabrik?
Neben meinem Zimmer fallen mir zwei weitere Lieblingsorte ein: die Fahrradwerkstatt, die sehr bald 1981/82 vom Stadtteilzentrum in die Regenbogenfabrik umzog und sich mit Werkbänken von der geschlossenen Fabrik Peiner Stahlbau aus Tempelhof einrichtete und das RegenbogenKino, ein wunderbarer Veranstaltungsraum – schon lange mit gemütlichen unterschiedlichen Sofas bestuhlt; am meisten saß ich im obersten Drittel in der Mitte. Manchmal waren es sehr wenige Zuschauer*innen; manchmal war es voller, aber immer war es ein sehr gutes Kinoprogramm: Danke an Marten, Chris und viele andere Menschen.
In diesem Veranstaltungssaal feierten Johanna und ich auch im September 1983 unsere Kiezhochzeit.
3. Mit einem Wort: Was ist die Fabrik für Dich?
Die Regenbogenfabrik war mein Zuhause und gab mir neben dem Fränkischen eine neue Heimat.
4. Lieblingsessen in der Kantine?
Es gibt kein Lieblingsessen in der Kantine, da ich 30 Jahre Teil einer einmaligen Institution „Essensgruppe“ im 2. Hinterhaus sein durfte, in der jeden Abend jemand anderes einkauft, kocht, aufräumt und den Rest der Gruppe verköstigt.
5. Was wünschst Du der Fabrik zum Geburtstag?
Ich wünsche der Regenbogenfabrik, dass sie weiterhin ein Kinder-, Kultur- und Nachbarschaftszentrum bleibt, Schutzräume für Kinder, Ältere wie andere Schutzbedürftige bietet und als Ort der Begegnungen, als moderner so nötiger Marktplatz sich immer wieder neu erfindet.

Fotos: Kostas Kouvelis