Einöd-Ingweiler in der Nähe von Zweibrücken, das ist die Palz, die dort auch noch ins Saarland reicht. Auf jeden Fall noch Pfälzer Wald, oder? Also nicht der Weinberg um die Ecke, doch die Nähe zu Frankreich sorgt dafür, dass die Leut wissen, wie mensch es sich gut schmecken lassen kann. Leben und leben lassen.
Als Fußballfan wird zwangsläufig zu Kaiserslautern gehalten, das ist klar. Leidenschaftlicher Roter Teufel und gutmütiger Weihnachtsmann in Personalunion, wer hat das gesagt? Ist schon was dran. Automechaniker werden, Bundeswehrflüchtling, Berlin ruft!
Arbeiten in Berlin? In der Regenbogenfabrik, gerne! Und leben und immer da sein mit und für alle im Seitenflügel, im Café und auf dem ganzen Gelände.
Nach den ersten Jahren in der Fahrradwerkstatt gab es eigentlich in der Regenbogenfabrik keine Wand, an die Achim nicht gemeinsam mit der Baugruppe Hand angelegt hat.
Die größte Baustelle war sicherlich die Dachsanierung über dem Kino, parallel zum Neubau von Hostel und Seminarraum. Mit skeptischem Blick und doch voller Stolz sitzen die Helden der Baubrigade auf dem Träger über dem Abgrund. Allen Grund haben sie, stolz zu sein auf ihr Werk.
Gern gekocht und gern gegessen hat Achim, Geselligkeit ist ein wichtiger Teil des Lebens, nicht nur im Café, das sein zweites Wohnzimmer war. Da konnten alle Freundinnen und Freunde von profitieren. Das war als Zapfer und Grillmeister bei so einigen Fabrikfesten auch gut auszuleben.
Segeln gehen mit dem Freund aus alten Fahrradwerkstatt-Tagen, Genuss und Sport auf der Ostsee. Füreinander aufgelegt, weil die Musik war wichtig und der Geschmack aneinander geschult.
Den ernsteren Seiten des Lebens ist Achim dann auch nicht ausgewichen und hat sich für viele Jahre für den Vorstand des Vereins Regenbogenfabrik zur Verfügung gestellt.
Liebevoller Freund für Jung und Alt, um einen flotten Spruch mit freundlichem Spott ist Achim nicht verlegen gewesen. Hat auch gern mal einen auf den Arm genommen. Keinen aufs Podest gehoben und keinen klein gemacht. Kann mensch was Besseres sagen über einen?
Skatrunden, jahrelang reihum organisiert von Seitenflügel über Hinterhaus bis raus nach Spandau. Viel Rauch, viel Bier und immer mal wieder eine volle Spielkasse, die dann gepflegt auf einer kleinen Reise niedergemacht wurde.
Der blöde Krebs sorgt dafür, dass das Leben endet. Hoffentlich ist ihm die Erde leicht geworden.
Nun ein direkter Nachbar von Anette auf die Luisenstädtischen Friedhof. Suse ist ihm bald gefolgt. Mögen sie und alle, die schon auf dem Friedhof logieren, auf uns warten, bis wir uns auch auf den Weg machen.
Achim 16.12.1955 – 8.6.2018



