Die Essens(z)gruppe – the essence group

Im Hinterhaus wohnen ja 33 Menschen, fast alle in 4-er Wohnungen/WGs, und bis heute gibt es zusätzlich zu den Küchen in den Wohnungen eine „Essensgruppe“. Immer angepasst an die jeweiligen Bedürfnisse und doch ein Relikt aus der Zeit der Sanierung, als es überhaupt erstmal eine Küche im Haus für alle gab, ist das System: alle die dort mitessen, kochen einmal pro Woche für alle. So koche ich einmal pro Woche für ca. 10 Mitbewohner*innen, bekomme im Gegenzug jeden Tag eine warme Mahlzeit. Beim gemeinsamen Abendessen – und auch, wenn wir uns beim Frühstück oder in der Mittagseit über den Weg laufen in der Essensgruppe – bekommen wir voneinander mit. Wer hat gerade was aufregendes erlebt, wer ist krank, wer ist Oma geworden oder will demnächst verreisen.
Das verbindet und schafft das Gefühl von „ich bin Teil einer Gemeinschaft“.
Einige Jahre wohnten Heather und Graham aus Australien mit im Haus und waren auch aktive und liebevolle Mitglieder der Essensgruppe. In einem Mix aus Englisch und Deutsch kommunizierten wir. Und wenn du „Essensgruppe“ mit einem englischen Akzent aussprichst, wird eher „essence group“ [essenz grup] daraus. Mir hat dieses Bild sehr entsprochen, denn tatsächlich habe ich in all den Jahren, in denen ich im Hinterhaus der Regenbogenfabrik lebte, die Essensgruppe als eine Essenz, einen Dreh- und Angelpunkt für Orga und Menschliches empfunden.
Möge weiterhin viel Essentielles in und durch die Essenzgruppe kreiert werden. Und täglich guten Appetit!

Andrea