1. Seit wann bist, bzw. von wann bis wann warst du auf der Fabrik und in welchem Bereich?
1981 war ich Mieterin im Vorderhaus Lausitzer 23, als eines Tages junge Menschen mit einem Tulpenstrauß vor der Tür standen und meinten. sie hätten gerade das Hinterhaus besetzt. Ich kannte bis dahin nur das 1. Hinterhaus und war etwas verwundert, weil dieses ja bewohnt war. Erst danach nahm ich wahr, dass es da noch ein 2. Hinterhaus gab. Als ich die Ruine sah, dachte ich so bei mir: da hätten sie sich aber auch etwas Besseres aussuchen können. Aber okay – sie brauchen auf jeden Fall Unterstützung und deshalb gründeten wir Vorderhausmieter eine Unterstützergruppe und halfen bei diversen Festlichkeiten, Öffentlichkeitskampagnen, etc. mit. Bei mir wurde das immer mehr und so half ich tatkräftig beim Ausbau des RegenbogenCafés mit, in welchem ich auch noch viele Jahre neben meinem Job als Erzieherin tätig war.
Das RegenbogenCafé und samt Fabrik wurde mir zu einer Herzensangelegenheit und irgendwann fand ich mich auch im Vorstand der Fabrik wieder. Es folgten noch viele Arbeitseinsätze, bis ich nach einem Jahr feststellte – da könnte ich doch gleich hinten einziehen und wäre sozusagen mittenmang im Geschehen und beim Aufbau beteiligt.
Außerdem lebte dort auch mein Lebenspartner. Später schloss ich mich noch der Kulturgruppe an und wir veranstalteten Konzerte unter dem Motto „Jazz in the Ghetto“. Als dann noch die Selbsthilfe im Hinterhaus dazu kam, war ich ziemlich ausgepowert und beschloss, nach 20 Jahren kürzer zu treten; weniger zu arbeiten, was meiner Gesundheit sehr zu Gute kam. Doch ganz weg bin und war ich nie – geht nicht, wenn man so direkt bei der Regenbogenfabrik wohnt und deshalb blieb sie immer ein Teil von mir; verbunden mit einmaligen, fantastischen und allerhand Erlebnissen.
2. Welches ist dein Lieblingsort auf der Fabrik?
Dieser ist, neben dem früheren Café, der Fabrikhof. Dabei denke ich an die Begrünung, nachdem die Betonfläche in eine Grünfläche mit stattlichen Bäumen umgewandelt wurde, auf der ich beruflich viele Stunden, zusammen gerechnet Tage, Monate zubrachte.
3. Was ist die Fabrik für dich?
Die Rebofa ist für mich Heimat mit einer mir vertrauten Lebensweise. Immer wenn ich von meinen diversen Reisen zurückkehrte, überkam mich dieses wohlige Gefühl der Vertrautheit.
4. Lieblingsessen in der Kantine?
Ich esse eigentlich alles, was auf den Tisch kommt.
5. Was wünschst du der Fabrik zum Geburtstag?
Ich wünsche, dass die Rebofa noch lange existiert und sich viele engagierte Leute finden, die die Sache am Laufen halten.
Gruß Maria