Für mich ist insbesondere das Kinderkino der Regenbogenfabrik ein magischer Ort. Vor einigen Jahren, als meine Kinder 8 bis 12 Jahre alt waren, da hatten wir am Sonntag ein Ritual: nach dem Schwimmen durften wir alle ins Kinderkino der Regenbogenfabrik. Im Nachhinein habe ich den Eindruck, dass meine Kinder ggf. nicht meine Begeisterung für die Filme teilten, sondern vielmehr die Aussicht auf etwas Süßes für sie attraktiv war. Aber das ist nur eine Vermutung, ich habe sie bislang nicht danach gefragt.
Im Regenbogenkino können Kinder so sein wie sie sind: manchmal etwas laut, manchmal etwas sehr kicherig, aber immer lebendig und wahrhaftig. Zu unserer Zeit gab es die ziemlich lädierten Sofas und Sessel, in die man sich wunderbar hineinkuscheln konnte. Es gab zwar kein Popcorn, aber kleine Snacks oder Süßigkeiten, Limonade, Saft und alles, was ein Kinderherz für einen guten Film benötigt (und auch die Mama war immer mit dem Kaffee und einem Keks zufrieden).
Dann wurde es dunkel im Saal, die Aufmerksamkeit stieg. Keine Werbung, keine unnötige Ablenkung, sondern ein ungestörter Filmgenuss. Ich kann mich nicht mehr genau an die einzelnen Titel der Filme erinnern, vielleicht ist das auch gar nicht so wichtig. Wichtig ist, dass wir alle viel Spaß hatten. Manchmal waren die Filme auch etwas traurig. Aber das war seltener der Fall.
Nach der Vorstellung sind wir an schönen Frühlings-, Sommer- oder Herbsttagen auf den großen Hof gegangen zum Spielen. Das war ein Traum. Im Winter gab es nach der Filmvorstellung Shawarma oder andere gute Speisen und frischgepressten Karottensaft im arabischen Imbiss.
Und danach waren wir alle müde, satt und oft sehr gut gelaunt.
Ich persönlich habe diese Stunden am Sonntag im Regenbogenkino nie vergessen, sie leben in mir weiter als eine sehr schöne Erinnerung. Und wer weiss: vielleicht besuche ich das Regenbogenkino mit Einverständnis seiner Eltern auch mit meinem Enkelkind und dann bin ich gespannt, ob er das Kinderkino in der Regenbogenfabrik so magisch findet wie ich.
Elke Ostwaldt