Dietmar ist Bewohner des Hausprojekts erster Stunde. Er hat im Sommer 1981 Heimat, Familie, ein zu Hause und vor allem Vertrauen und Zugehörigkeit hier gefunden und er ist gekommen, um zu bleiben. Er berichtet, er kann sich als einer von wenigen noch genau an den Tag seines „Einzugs“ ins Projekt erinnern. Er war einen Tag vorher aus dem Knast entlassen worden. Damals wie heute geht er offen damit um, damals wie heute, hat genau damit keine*r ein Problem.
Junge Mütter im Projekt vertrauten ihm ohne zu zögern ihre Kinder an und diese Kinder wiederum wurden zu seiner Familie. Durften „politisch unkorrekte“ Burger, Coca-Cola und Barbie-Puppen von ihm bekommen und als in den 00er-Jahren Halloween nach Deutschland kam, war längst die übernächste Generation an seiner Tür angekommen, um klebrige Totenköpfe einzusacken. Für viele von ihnen ist er Onkel Dietmar und für alle Großen und Kleinen ist er Teil einer großen Gemeinschaft, in der jede*r willkommen ist.
- Seit wann bist bzw. von wann bis wann warst Du hier und in welchem Bereich?
Seit Sommer 1981. Genauer gesagt, seit 5. Juli 1981 wohne ich im Hinterhaus, also im Wohnhaus der Regenbogenfabrik. - Welches ist Dein Lieblingsort auf der Fabrik?
Meinen Lieblingsort gibt es so nicht mehr. Es war immer das Café. Der große runde Tisch am Fenster. - Mit einem Wort: Was ist die Fabrik für Dich?
Heimat - Lieblingsessen in der Kantine?
Alles mit Fleisch. - Was wünschst Du der Fabrik zum Geburtstag?
Na ja, wie soll ich das sagen. Ich wünsche mir und der Fabrik, dass das Café wieder aufmacht.