Hallo, guten Tag! Willkommen in unserer runderneuerten Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt.

Am 14. Mai war es endlich soweit! Wir haben wieder aufgemacht. Es kostete einiges an Überwindung, sich durch die Berge von über die Jahre angesammelter Dinge, die dann doch keineR brauchte, hindurchzuwühlen und sich auch zu trennen. Es brauchte einige Monate für Umbau, Äufräumen, Umstrukturierung. Nun steht euch die Werkstatt luftig und mit mehr Platz zum Schrauben wieder zu Verfügung. Vielen Dank an die vielen Helfer:innen und das tapfere Werkstatt-Team!

Mit dem Fahrrad verfügt ihr – nach zu Fuß gehen – über die günstigste Mobilität. Wenn es gut rollt, dann macht es richtig Spaß. Und es ist beruhigend, wenn ihr euch mit dem Maschinchen auch auskennt und selber reparieren könnt. Dafür bieten wir Platz in der Werkstatt, die richtigen Werkzeuge, passendes Material – und ab und zu einen Tipp.

Auf diese Weise bleibt die Reparatur eures Drahtesels eine erschwingliche Angelegenheit.

Lange haben wir es geschafft, die Werkstatt aufrechtzuerhalten, doch zu lange haben wir uns gescheut, mal so richtig mit euch über Geld zu reden. Um die Fahrradwerkstatt langfristig zu erhalten, müssen wir neu denken. Die Werkstatt erhält keine Förderung, wir sind für einen guten Betrieb und fairen Lohn auf eure Spenden angewiesen. Und sie müssen angemessen sein, denn auch bei uns sind die Kosten für Material, Miete, Heizung, Strom laufend größer geworden. Gemeinsam mit euch retten wir die letzte Selbsthilfewerkstatt in X-berg und bitten deshalb um euer Verständnis für die Erhöhungen in unseren Spendenvorschlägen.

Gute Fahrt für Alle!

PS: kleine Nonsens-Zugabe

ODE AN DAS FAHRRAD

Mein Fahrrad möcht’ ich nicht vermissen,
Man sollt’ auf es ‘ne Flagge hissen.
Es fährt bei Tag, es fährt bei Nacht,
Es hat mir schon viel Spaß gebracht.

Das Ding mit seinen Gummireifen
Tut lautlos durchs Gelände streifen,
Ein Motorrad, was ist das schon,
Mein Fahrrad bringt mir Kondition.

Es hat drei Gänge, das genügt,
Es ist ein Ding, das niemals lügt,
Es hat ‘nen Sattel, ganz aus Leder,
So ein Fahrrad hat nicht jeder.

Mein gutes Stück ist dunkelgrün,
Es fährt problemlos nach Berlin,
Mein Rad, das hat ‘nen Dynamo,
Zur Not fährt’s auch bis Jericho.

Es hat zwei Bremsen und ‘ne Klingel,
Ja selbst der allergrößte Schlingel
Fährt munter, heiter und auch froh
Auf seinem kleinen Drahtvelo.

Auf diesem Teil sitzt man bequem,
Man radelt wirklich angenehm,
Durch Feld und Wiesen, Wald und Flur,
Ein jeder braucht das Fahrrad nur.

Ich trete kraftvoll ins Pedal,
Mein Fahrrad, das ist schon genial,
Man kennt’s auf jedem Kontinent,
Es ist ein Idealpatent.

Es fährt zu jeder Jahreszeit,
Sogar im Winter, wenn es schneit,
Und wenn es glatt ist, meine Lieben,
Dann kann man es zur Not auch schieben.

Beitrag und Fotos: chz

Vergissmeinnicht

Reblog von Ewa Maria Blog

Heute ist der Vergissmeinnicht-Tag. Das ist so ein Feiertag, der von den Polen erfunden wurde. Ich mag ihn und versuche schon seit einiger Zeit, ihn zu fördern. Dem Aufruf, den Tag des Vergissmeinnicht zu organisieren, folgen vor allem Schulen, Kindertagesstätten und Kindergärten. Die Organisatoren schreiben:

Wir feiern den Tag des Vergissmeinnicht am 15. Mai. An diesem Tag werben wir besonders für die Qualitäten der polnischen Natur und die ökologische Vielfalt.

Darüber hinaus zielt „Vergissmeinnicht“ darauf ab, wichtige Momente im Leben, Menschen, Situationen, Orte und lokale Traditionen vor dem Vergessen zu bewahren. Der Feiertag ermutigt die Menschen, sich an geliebte Menschen zu erinnern, freundlich zu sein und sich anderen gegenüber zu öffnen.

Um zu pflegen, muss man lieben, um zu lieben, muss man wissen.

Wir werden nicht das Bedürfnis verspüren, etwas zu respektieren, das wir nicht kennen.

Bild: chz

Und da dieses Gedicht, das einst in ein Album eingeschrieben war. Es stellt sich heraus, dass es von Maria Konopnicka stammt:

Vergissmeinnicht
sind märchenhafte Blumen!
Sie wachsen am Bach,
Sie sehen durch das Auge eines Fisches.

Wenn du in einem Boot fährst,
lachen sie leise
Und flüstern bescheiden zu mir:
„Vergiss mich nicht.“

Maria Konopnicka, auch Marja Konopnicka  geborene Maria Wasiłowska (* 23. Mai 1842 in Suwałki, Russisches Kaiserreich; † 8. Oktober 1910 in Lemberg, Österreich-Ungarn), war eine polnische Schriftstellerin. Eines ihrer Pseudonyme als Poetin war Jan Sawa.

Lest das Original unter: https://ewamaria.blog/2024/05/15/niezapominajki/

Beachtet dort auch die Bilder von Ela Kargol.

Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

Mit voller Energie – Tag des offenen Denkmals 2023

Am Sonntag, dem 10. September ist es wieder soweit. Wir beteiligen uns am Tag des offenen Denkmals. Und das bereits zum 19. Mal.

Hier eine kleine Rückschau mit den Plakaten der vergangenen Jahre:

https://regenbogenfabrik40.blog/2021/06/18/denkmal-unterm-regenbogen/

Das Motto lautet 2023: Voller Energie

Dies alles erwartet Euch:

Ab 14:00 Basar

15:00 Führung durch unser Denkmal
– Treffpunkt an der Straße15:00 Kasper-Theater
„Der Kasper und die verlorene Energie“ – 30 Minuten Kasper Theater vom „Kasper Theater Rixdorf“ im Kino –

16:00 Diskussion: Mit voller Energie in die Wende
Energie war und ist ein entscheidendes Elixier
gesellschaftlicher Entwicklung, verschafft körperliche Erleichterung und fördert damit individuelle Freiheit. 1877 wurde das, was heute die Regenbogenfabrik ist, als Dampfsägewerk erbaut.

17:00 Livemusik mit „The Bollards“ | Country

19:00 Film „Der laute Frühling – Gemeinsam aus der Klimakrise“ | Regie: Johanna Schellhagen – Infos zum Film

Von der Kreuzberger Mischung zu „Hype and Hide“

Was heute als gelungene Vermischung von Wohnen und Gewerbe neu geschätzt wird, war in den 60er Jahren in Verruf geraden: die Kreuzberger Mischung. Diese Art der Stadt-Bebauung in Mischform aus Wohnen und Gewerbe. Von außen sieht die Passantin die Blockrandbebauung, die Vorderhäuser, denen sich Seitenflügel und einen bzw. mehrere Hinterhöfe anschließen. In einer baulichen wie sozialen „Dreigliederung“ diente das Vorderhaus mit bürgerlicher Fassade als Wohnraum für das Bürgertum (Kaufleute, Beamte, Wohnungseigentümer), während die Seitenflügel in deutlich einfacherer Bauweise für das günstige und bescheidene Wohnen der Arbeiter und Rentner vorgesehen war. Im Hinterhaus bzw. in der Remise waren kleine Gewerbe, Manufakturen, Fuhrunternehmen, Reparatur- und Produktionsbetriebe ansässig. (Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Mischung)

Am Kottbusser Tor und an der Prinzenstraße kann besichtigt werden, was stattdessen als gute neue Stadt gedacht war. Weiter rein nach SO 36 kam es dann anders. Ein Kunstprojekt erinnerte in den 80er Jahren daran, dass hinter den Wohnhäusern auch produziert wurde.

An der Ecke Reichenberger/ Lausitzer weisen diese Erinnerungen nun ins Leere. Eine neue Baustelle überdeckt zum Teil die Mosaike.


Das Gewerbe wurde mit hohen Mietforderungen vertrieben (Merke: Wir brauchen Mieterschutz auch im Gewerbe!)

Im Berliner Mietermagazin vom Mai 2023 wurde zu dieser Adresse berichtet:

Das Vorderhaus umschließt mit den Häusern Reichenberger Straße 140/141 und Lausitzer Straße 11-15 einen großen, gemeinsamen Hinterhof, ursprünglich eine klassische Mischnutzung mit Wohnungen vorne und Gewerbe in den Hinterhöfen. Nach dem Krieg wurden die Gebäude von der ehemals gemeinnützigen Aktiengesellschaft Gagfah errichtet, die ihre Bestände 2004 an den US-Investor Fortress verkaufte. Sie werden heute von der Blaczko Hausverwaltung bewirtschaftet. Der Hof blieb frei und bot den Wohnungen viel Sonnenlicht. 2015 wurde die Reichenberger 142 verkauft. Die Gewerbebetriebe wurden nach und nach durch überhöhte Mietforderungen vertrieben. 2016 musste auch das Kollektiv „werkstatt für metallbearbeitung drittwerk“ nach langen Scherereien mit dem Eigentümer raus. Sie wären gern geblieben. Es gab Pläne, dass sie das Gebäude selbst übernehmen. Schließlich wurde abgerissen. Solche Verdrängungs-Episoden hinterlassen Narben, die im Kiez nicht vergessen werden.

weiterlesen: https://www.bmgev.de/mieterecho/archiv/2023/me-single/article/wer-hier-kauft-kauft-aerger/

Das soll die neue Kreuzberger Mischung werden? Nachverdichtung ist womöglich keine so schlechte Idee, wenn wir verhindern wollen, dass die Stadt sich immer weiter ins Land frisst. Doch weshalb sollen dies Wohnungen sein, die anderen das Licht wegnehmen und die bis zu 2,5 Millionen kosten? https://www.hype-and-hide.de/

Sozial geht anders. Das muss immer neu ausgesprochen und bekämpft werden. Hört auf, das Wohl der Stadt bei Immobilienimperien zu suchen. Es gibt genug andere Wege der sozialen Stadtentwicklung.

DIE HÄUSER DENEN, DIE DRIN WOHNEN!

Text und Fotos: Christine Ziegler