2004 | Hallo, Boker tov, Salam Aleikum!

Vier israelische Jugendliche zu Gast in der Regenbogenfabrik im Januar 2004

Die Geschichte beginnt mit drei Rätselfragen, also wie im Märchen: Sie sind noch nicht volljährig und doch schon Botschafter:innen ihres Landes. Wer sind die vier? …. Sie sind Schwestern und Brüder und doch nicht miteinander verwandt. Wer sind die vielen jungen Leute? …. Sie sind die Eltern und doch nicht Mutter und Vater. Wer sind die beiden?

Es begab sich zu einer Zeit…. Quatsch, das ist kein Märchen. Jedenfalls kein richtiges. Aber vielleicht doch ein kleines. Vier junge Leute kommen im Januar 2004 nach Deutschland. Sie sind eingeladen, als jugendliche Botschafter:innen ihres Landes mit jungen Leuten in Deutschland zu sprechen. Die vier, das sind drei Mädchen und ein Junge, zwei muslimische und zwei jüdische Israelis, 16 und 17 Jahre alt. Sie heißen Noy, Bissan, Yehuda und Heba.

Israel. Viele von uns denken da wohl zuerst an die Spannungen und Konflikte. Die Nachrichten liefern uns immer und immer wieder die „passenden“ Geschichten. Was viele Leute hier in Deutschland kaum erfahren, sind die vielen anderen Geschichten. Israel ist viel mehr.
Schon durch die unterschiedlichen Wurzeln der 4 jungen Israelis ergaben sich in den Januartagen des Jahres 2004 spannende Einblicke. Und zwar für alle Seiten. Denn wie sieht die andere Perspektive aus? Was denken Menschen in Israel über Deutschland? Es gab also gute Gründe, mit diesem Projekt Jugendliche aus Israel und Deutschland ins Gespräch zu bringen, Vorurteile abzubauen, Wissen zu teilen, kontrovers zu diskutieren, Kontakte zu ermöglichen.
Aber es wurde mehr daraus. Es entstanden Freundschaften; es wurden Schwestern und Brüder. Und das ist die Antwort auf die zweite Rätselfrage. Die Jugendlichen kamen von Schulen im Land Brandenburg. Sie begleiteten die israelischen Jugendlichen bei den Schulveranstaltungen, zu den Treffen in der Berliner Botschaft Israels, in die Gedenkstätte Sachsenhausen, zum Gespräch mit dem damaligen Brandenburger Bildungsminister, Steffen Reiche, zu den verschiedenen Berlin-Erkundungen und natürlich zum Shoppen.

Das Projekt wurde in Komplizenschaft der RAA Brandenburg und der Regenbogenfabrik angezettelt und durchgeführt. Und das ist die Antwort auf Frage Nummer drei. RAA, das sind Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie im Land Brandenburg. Die Idee der Zusammenarbeit hatte Michael, der am Brandenburger Bildungsministerium arbeitet und sowohl die RAA als auch die Regenbogenfabrik seit Langem kennt.
Und das Ministerium hatte auch das Projekt gefördert. In Israel unterstützte es bei der Auswahl und Vorbereitung der Jugendlichen Beit Berl College, Dept. of International Relations.

Über die Projektzeit war die Regenbogenfabrik so etwas wie die Basis-Station, die Zentrale. Hier wohnten die vier Jugendlichen, hier wurden Pläne geschmiedet, Verabredungen getroffen, trafen sich Menschen zum Gespräch.
Von hier aus fuhren die Jugendlichen in die Brandenburger Orte, um dort Leute zu treffen und an den Schulen zu diskutieren. Aber hier war eben auch ihr Rückzugsort nach anstrengenden Touren ins Brandenburgische und teils intensiven Diskussionen.

Es waren unvergessliche, sehr intensive Tage mit den jungen Leuten aus Israel und Deutschland. Aus Fremden, den jungen Israelis und den Jugendlichen aus Deutschland, wurden Freund:innen.
Was kann es Schöneres geben für die Projekteltern Christine von der Regenbogenfabrik und Jörg von den RAA Brandenburg? Es kann so leicht sein. Friede sei mit euch, Noy, Bissan, Yehuda und Heba!

Jörg Stopa

Aktuelles zur RAA Brandenburg findet ihr hier: https://raa-brandenburg.de/