Wieder so ein skurriler „Feiertag“, die wir immer dann finden, wenn uns einfach partout kein Ereignis aus der eigenen Regenbogengeschichte einfallen will.
So wie bei allen anderen „Feiertagen“, die uns dann überraschend auf die Füße fallen, ist auch dieser einer, der bei genauerem Hinsehen doch unsere Geschichte und unseren Alltag erzählt.
Steine sammeln, in Kreuzberg? Da denken sicherlich viele an den 1. Mai an schwarze Kapuzenpullover und im schlimmsten Fall auch noch Tränengas.
Wir aber mussten ganz besonders in den ersten Jahren nach der Besetzung so viele Steine und Schutt sammeln, dass wir damit locker die Straßenkämpfe der 80er hätten allein beliefern können.
Haben wir nicht, sondern eine grüne Oase im Hof erschaffen.
Da sie aber auch über die letzten 40 Jahre zumindest in Bodennähe, die Bäume strahlen im satten Grün, einfach nicht grün werden wollte, sondern immer stur staubig bleiben wollte, haben wir eben doch wieder mit ein paar Steinen eine besondere Hoflandschaft kreiert:
Ein steiniges Band trennt den Spiel- und Verweilbereich vom umtriebigen Rest des Hofs. Und weil dieses Band zum einen trist und grau daherkommt und zum anderen beim Übertreten erstmal zum Stolpern statt zum Verweilen und Spielen einlädt, „colorieren“ wir es seit ein paar Jahren immer mit Hilfe zahlreicher aufgeregter Kinder in unserem ganz eigenen „Grün“: In allen Farben des Regenbogens. So fällt 365 Tage im Jahr niemand über die Steine und uns fällt wieder auf, dass am Ende jeder noch so absurde Feiertag einer unseres eigenen Ereigniskalenders ist.