Denkmal unterm Regenbogen

12.9.2021

Wir glauben es fast selber nicht: Zum 17. Mal beteiligt sich das Kinder-, Kultur- und Nachbarschaftszentrum Regenbogenfabrik am Tag des offenen Denkmals.

„Sinnlich & Sinnvoll“ lautet in Berlin das gemeinsame Motto dieser großen, europaweiten Veranstaltung, an der wir seit 2005 regelmäßig teilnehmen.

Berlin und seine Menschen endlich wieder mit allen Sinnen zu erleben, real und vor Ort, nicht nur am Bildschirm – danach besteht nach den vielen Corona-Monaten eine ganz große Sehnsucht. Unser Ort spricht alle Sinne an, nicht nur die Augen mit den regenbogenbunten Fassaden: Man riecht das frisch gesägte Holz in der Tischlerei, fühlt die kühlere Temperatur unter unseren vielen Bäumen, kann erspüren und erleben, wie die eingeladene Band die Anwesenden in Schwingung bringt. Ein Besuch bei uns ist ein rundum sinnliches Erlebnis.

Von 14-19 Uhr laden wir am 12.9.2021 zu Flohmarkt im Hof, zu Musik und Kultur, zu leiblichen Genüssen und Spielen für die Kinder ein. Eine Führung durch das Ensemble, Beginn 15 Uhr, ermöglicht Einblicke in aktuelle Aktivitäten und gibt Gelegenheit zu geschichtlichen Rückblicken.

Ab 16 Uhr spielt „das Straßenmusik-Projekt „SOMMER 21“. Seit März 2020 gab es keine Auftrittsmöglichkeiten mehr; die Musik spielte nur noch in den eigenen vier Wänden. Das sollte und musste sich in diesem Jahr ändern! Katja Zanger und Raimund Lampert stellten ihre Soloprojekte zurück und treiben sich in Berlin herum, um Covers, die ihnen am Herzen liegen, zu spielen. Und im Kino erwartet uns ein Überraschungsprogramm.

Das alte Dampfsägewerk von 1877 ist ein echtes Denkmal! Hier in Kreuzberg wurde Industriegeschichte gelebt. Und heute wird in den Werkstätten die handwerkliche Kunst gepflegt. Am Standort in der Vorderen Luisenstadt stellt sich bis heute die Frage nach der guten Mischung von Leben und Arbeiten. Über die Zeiten hinweg lautet die Parole: Wir bleiben alle! Entschlossen, solidarisch, lebendig und nachhaltig mischen wir uns ein. Und das seit 1981.

Die Erhaltung eines Gebäudes ist fast immer ökologisch und ressourcenschonend.
Eingriffsminimierung, Reparatur vor Austausch, Reversibilität und Verwendung natürlicher Baustoffe sind die wichtigen Stichworte. Und je länger die Lebensdauer eines Gebäudes aufrecht erhalten wird, desto größer ist der Beitrag zur Ressourcenschonung. Weil jede*r beträchtliche Mengen an Abrissenergie und Energie für einen Neubau einspart.

Nachhaltigkeit ist uns seit 1981 ein Anliegen. Uns faszinieren die fünf R:
rethink, refuse, reduce, reuse, recycle.Die beiden Selbsthilfewerkstätten leben dieses von Anbeginn. Die Reparatur alter Möbel, die Aufarbeitung des ollen Drahtesels tragen zur Produktlebensverlängerung bei und der Verleih von Rädern ermöglicht es unseren Gästen und Nachbar*innen, sich in nachhaltiger Weise durch die Stadt zu bewegen.

Bei Instandsetzen und Modernisieren folgte die Materialauswahl ökologischen Überlegungen. Ein Teil der Regenbogenfabrik erhält Strom und Wärme durch ein Blockheizkraftwerk. Im Hof der Fabrik legen wir Wert auf naturnahe und heimische Bepflanzung.

Nicht stehenbleiben, die Diskussion suchen; wir hoffen, dass wir mit unserem Hoffest unseren Teil am notwendigen ökologischen Umbau leisten können. Jetzt, wo so langsam alles wieder hochgefahren wird, dürfen wir die Nachhaltigkeit nicht vergessen.
Auch beim Klimawandel gibt es eine Kurve, die wir flachhalten müssen.