Als ich noch im Hinterhaus gewohnt habe – also bis Ende April 2019 – mochte ich es total, aus der großen Tür herauszukommen, nach rechts abzubiegen und so zum Kanal zu gelangen. Anfangs gab es hierhin noch keinen unmittelbaren Zugang, so dass mensch entweder immer erst nach links zur Ohlauer Straße oder nach rechts bis zur Mariannenstraße laufen/fahren musste, bevor der Uferweg erreicht werden konnte. – das fand ich immer etwas nervig!
Doch dann wurde dank einer Anwohner*innen-Initiative diese Möglichkeit eröffnet. Keine Ahnung mehr, wie lange es gedauert hat:
Es entstand ein gepflasterter Weg in Form einer relativ langen Kurve, der hinunter zum Uferweg führte. Das war aber nicht alles:
Die Leute pflanzten dort auch viele schöne Blumen und mit der Zeit wuchs dort ein Blumenmeer – so schön! Ich bewunderte die Menschen, die sich liebevoll darum kümmerten. Teilweise waren sie bereits bei meiner morgendlichen Gassirunde ca. um 8:00 Uhr schon voll in action; mit Schubkarre, Gießkannen, etc.
Morgens am Kanal – was kann schöner sein, wenn die Morgensonne scheint?! Oft traf ich Heather und Graham aus dem Haus, die ihrem Frühsport (Joggen/ Meditieren) nachgingen. Aber natürlich auch andere Menschen aus der Nachbarschaft, die die ruhige Morgenstimmung in sich aufsaugten.
Das Wasser spiegelte die Sonne, die großen Weiden am Ufer bewegten sich sanft im Wind… Ohja, so schön sollte jeder Tag starten!
Nicht so schön waren hingegen einige Fahrradfahrer*innen, die meinten, sie müssten in einem Affentempo fahren, sodass der feine Schotterweg total aufgewirbelt wird.
Auf der gegenüberliegenden Seite am Maybachufer entstand vor ca. 13 (oder mehr/weniger?, ich weiß es nicht mehr) Jahren auch ein neuer Weg. Nicht selten fuhr ich so einmal um den Kanal herum.
Wenn ich in der Woche mal frei hatte, fuhr ich natürlich auch zum Wasser und beobachtete kleinere Grüppchen, die vom Paul-Lincke-Ufer in die Lausitzer Straße abbogen. Dachte mir dann: „Die gehen doch bestimmt in unsere Kantine“ – und richtig!
Oft blieben sie in der Toreinfahrt stehen und schauten auf den Aufsteller. Da stand z.B. „Mittagstisch – Grünkernbratlinge mit Tzatziki & Kartoffelpürree und (als 2. Gericht) Szegediner Gulasch“.
So manche Gerichte inspirierten mich, es mir abends zu kochen…
Hoffentlich kann die Kantine bald wieder öffnen, damit die Menschen endlich ihren Anlaufpunkt für leckeres und günstiges Mittagessen zurück bekommen!!!