1981 | Bewohnerversammlung in der Ölberggemeinde:
„Lebhaft und ohne falsche Zurückhaltung verlief die Versammlung der Bewohner der Ecke Lausitzer/Reichenberger Straße Anfang Mai in den Räumen der Ölberg-Gemeinde.“, schrieb der Südost Express in seiner Ausgabe im Juni 1981. Weiter im Text geht es so:
Ungefähr siebzig anwesende deutsche und türkische Mieter, Besetzer, Gewerbetreibende, Hausmeister, Vertreter der Bürgerinitiative, des Vereins SO 36, der IBA und in dem Block beschäftigte Architekten lieferten sich heftige Redegefechte, auf denen alle heißen Themen angepackt wurden. Hausbesetzungen überhaupt, die vielen Ausländer, das nicht sehr vorbildliche Verhalten von Deutschen, der Verfall der Häuser, versprochene und nicht erhaltene Umsetzwohnungen und einiges mehr. Mieter und Zeitungsladeninhaber, Besetzer und Planer schenkten sich nichts, um am Ende in unerwarteter Einigkeit auseinanderzugehen. Nachdem lange aufgestaute Aggressionen und Vorwürfe abgelassen waren, gingen die Versammlungsteilnehmer aufeinander ein und kamen sich näher. Insbesondere die Beiträge einiger türkischer Mieter ebneten den Weg der Verständigung. Der gemeinsame Gegner hatte, wenn auch durch Abwesenheit glänzend, nichts mehr zu lachen: die Bauherrengruppe Vogel&Braun und ihre Spekulationsfirmen mit ihrer Sanierungsplanung für die Blockecke.

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